Der Ursprung des agilen Projektmanagements liegt in den agilen Methoden, die zunächst in der Softwareentwicklung angewandt wurden und deren Werte und Prinzipien erstmals 2001 im sog. Agilen Manifest niedergeschrieben wurden.[1]

Abb. 1: Vorteile des agilen Projektmanagements

Aus den darin festgelegten Prinzipien lassen sich elementare Bestandteile des agilen Projektmanagements ableiten:

  • Frühzeitige Einbindung des Kunden, um Minimalanforderungen zu identifizieren und langfristige Zufriedenheit sicherzustellen.
  • Lieferung funktionierender Produkte bzw. Dienstleistungen bzw. Projektzwischenstände in bevorzugt kurzen Zeitspannen (sog. Sprints, meist wenige Wochen oder Monate lang) an Kunden oder interne Stakeholder.
  • Einfache Lösungsansätze anstelle von komplexen Ansätzen ("Keep it short and simple", KISS-Prinzip).
  • Intensive, enge und tägliche Zusammenarbeit von cross-funktionalen Teams.
  • Selbstorganisation von Teams in Planung und Umsetzung (regelmäßige Selbstreflexion zur Identifikation der Effizienzsteigerung).

Die Umsetzung agiler Projekte erfolgt typischerweise über ein iteratives, inkrementelles Vorgehen, das Projekte in zeitliche Etappen (Iterationen) unterteilt. Grundlage für die Sprint-Planung ist dabei eine Produktvision, die die Arbeit im Projekt leitet, aber dennoch Abweichungen und Anpassungen zulässt. Zur Realisierung wird die Produktvision zunächst auf Aktivitäten heruntergebrochen und im "Product Backlog" zusammengefasst. Der "Product Backlog" besteht aus einer Liste mit Aktivitäten zur Umsetzung der Vision mit entsprechend priorisierten Anforderungen des Projekts. Am Ende jeder Iteration/Projektphase wird dadurch ein voll funktionsfähiges Zwischenprodukt als Teil der Vision fertiggestellt, das in einer Reviewphase durch wichtige Stakeholder und/oder Kunden auf Zielerreichung und Nutzung geprüft wird. Das entsprechende Feedback fließt dann in das "Product Backlog", und somit in die Arbeit der nächsten Phase, ein, sodass Kundenzentrierung und Qualität jederzeit sichergestellt sind. Als wichtigstes Fortschrittsmaß gilt im agilen Projektmanagement die Funktionsfähigkeit der Produkte/Dienstleistungen als Ergebnis der agilen Arbeit.

[1] Vgl. Fowler/Highsmith, 2001, S. 28 ff.

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