Bedeutung der Kostenzuordnung

In Bezug auf Entscheidungen zum Produktprogramm sowie die Ableitung von Preisen und Preisgrenzen ist die verursachungsgerechte Kostenzuordnung auf Kostenträger von besonderer Bedeutung. Die abgeleitete Struktur des Kalkulationsschemas bildet die Voraussetzung, um Verrechnungsmethoden für Einzel- und Gemeinkosten in die Kalkulationszeilen zu identifizieren. Das Ziel besteht darin, Verrechnungsansätze auf Ebene der Kalkulationszeilen einheitlich zu definieren und mit verursachungsgerechten Schlüsseln bzw. Methoden zu versehen.

Komponenten der Kosten­verrechnungs­methoden

Eine Verrechnungsmethode je Zeile wird immer durch die folgenden Aspekte beschrieben:

  1. Das Kalkulationsobjekt: Für die Nachkalkulation bildet üblicherweise der (echte) Produktionsauftrag die Ausgangsbasis der Kostenzuordnung. Im anschließenden Schritt werden die zugeordneten Kosten auf die Mengeneinheit (Stück, kg etc.) des Artikels des Produktionsauftrags heruntergebrochen. Kalkulationsobjekt der Vor- bzw. Standardkalkulation bildet demgegenüber die auftragsunabhängig definierte (ideale) Losgröße, welche üblicherweise je Artikel und Werk zu definieren ist.
  2. Die Verrechnungsbasis: Die Verrechnungsbasis bildet die Bezugsbasis der Kostenzuordnung. Dafür kommen üblicherweise Stunden, Stück oder Kilogramm in Betracht. Als Verrechnungsbasis kann jedoch auch ein fixer Prozess bzw. eine bewertete Prozesszeit je Produktionsauftrag herangezogen werden.
  3. Der Verrechnungsansatz: Allgemein kann hier für die Kostenstellen zwischen einem fixen Kostensatz je Stück bzw. Kilogramm, einem fixen Kostensatz je Produktionsauftrag oder einem allgemeinen Zuschlagssatz unterschieden werden. Für die direkten Bereiche bestehen demgegenüber Verrechnungsansätze in der Stundensatzrechnung über Vorgabewerte aus Arbeitsplänen und Stundensätze.
  4. Die Detaillierung der Verrechnungsmethode: Hierunter fallen im Wesentlichen Unterschiede der Verrechnungsmethode für bestimmte Herstellbereiche, Herstellstufen, Standorte oder Geschäftsbereiche. Beispielsweise kann die Verrechnung der Kosten für Qualitätsprüfungen je Standort für die Herstellung unterschiedlicher Produkte verschieden ausgestaltet sein.
 
Praxis-Tipp

Mengenbezogene Verrechnung bevorzugen

Mengenbezogene Verrechnungsansätze sind gegenüber wertmäßigen Verrechnungsansätzen zu bevorzugen, da diese eher die zugrunde liegenden Prozesse wiedergeben.

 
Praxis-Beispiel

Kostenzuordnung von Materialgemeinkosten

Der "innerbetriebliche Transport" soll hier als Beispiel dienen. Häufig werden diese Kosten als Materialgemeinkostenzuschlag auf Kostenträger verrechnet. Die Komplexität des Handlings und des Transports hängt jedoch vom jeweiligen Produkt ab und es besteht ein einmaliger Prozessdurchlauf. Daher kann z. B. je Produktionsauftrag ein fixer Satz hinterlegt werden, welcher als Kostensatz des Prozessdurchlaufs verstanden werden kann. Dieser Satz könnte nach Produkt oder Produktgruppe differenziert werden.

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