Paradigmenwechsel in der betrieblichen Altersvorsorge

Unter dem Namen SOKA-BAU sind die Zusatzversorgungskasse des Baugewerbes AG (ZVK) sowie die Urlaubs- und Lohnausgleichskasse der Bauwirtschaft (ULAK) in der Rechtsform eines wirtschaftlichen Vereins nach § 22 BGB tätig. Die von diesen zwei Institutionen durchgeführten Sozialkassenverfahren basieren traditionell auf kollektiven Umlageverfahren. Seit Anfang der 2000er Jahre werden aber in der ZVK auch individual-kapitalgedeckte Versicherungsprodukte der betrieblichen Altersversorgung administriert. Sowohl die umlagekonzipierten als auch die individual-kapitalgedeckten Sozialkassenverfahren haben mehr oder weniger prozesstechnische Parallelen zu Sach- oder Lebensversicherungsprodukten oder anderen Finanzdienstleistungen.. Zu den Kunden von SOKA-BAU zählen rund 80.000 in- und ausländische Unternehmen der Bauwirtschaft mit etwa 740.000 Beschäftigten und 380.000 Arbeitnehmern im Ruhestand. SOKA-BAU ist mit einer wachsenden gemeinsamen Bilanzsumme von derzeit ca. 7 Mrd. EUR und insgesamt über 1.000 Mitarbeitern ein großer deutscher Finanzdienstleister.

Konkret steht SOKA-BAU vor der historischen Herausforderung, die schwerpunktmäßig kollektiv angelegte Umlagekonzeptionierung der betrieblichen Altersvorsorge bei der ZVK bis zum Jahresende 2016 durch ein individual-kapitalgedecktes System abzulösen. Die umlagekonzeptionierten Sozialkassenverfahren der ULAK bleiben hierbei bestehen. Diese Zielsetzung stellt eine komplette Neustrukturierung des bisherigen, schwerpunktmäßig gewichteten, umlagekonzeptionierten Geschäftsmodells dar und verlangt eine neue Ausrichtung der Unternehmenssteuerung im Hinblick auf die Effizienz und Effektivität von Unternehmensprozessen mit erheblichen Auswirkungen auf die vorhandenen Geschäftsprozesse und die Innovationsfähigkeit (Change Management) sowie die Qualifikationen der Mitarbeiter im Allgemeinen und der Kundenbetreuung im Besonderen.

Am Ende dieses Transformationsprozesses entsteht zwangsläufig eine erhöhte geschäftsprozessuale Vergleichbarkeit mit Unternehmen aus der klassischen Versicherungswirtschaft.

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