Zusammenfassung

 
Überblick

Innovationssysteme erfordern stringente Prozesse und Strukturen und müssen gleichzeitig ausreichend Freiraum für Kreativität gewährleisten.

Die Steuerung der einzelnen Elemente dieses komplexen Systems ist von zentraler Bedeutung, um langfristigen Erfolg, ausreichende Effizienz und breite Akzeptanz des Systems sicherzustellen.

Die Gliederung des Systems in erfolgskritische Gestaltungsbereiche erlaubt die differenzierte Messung, Analyse und Berichterstattung individueller Kennzahlen.

Innovation Dashboards ermöglichen die Zusammenfassung und empfängergerechte Aufbereitung der Steuerungsgrößen.

Der Beitrag zeigt, dass der Status eines erfolgreichen Innovationssystems kontinuierlich erfasst, analysiert und entsprechende Maßnahmen eingeleitet werden müssen. Auf diese Weise können der langfristige Erfolg, der entsprechende monetäre Output und die Akzeptanz im Unternehmen deutlich gesteigert werden.

1 Innovation als Erfolgsfaktor

Steuerung von Innovation – ein Widerspruch in sich?

Innovationen und der zugehörige kontinuierliche Erneuerungsprozess sind nicht nur ein essentieller Bestandteil für den Erfolg heutiger Unternehmen. Vielmehr können sie darüber entscheiden, ob ein Unternehmen langfristig bestehen kann.[1] Während Unternehmen 1958 noch ca. 50 Jahre im Standard & Poor's 500 verblieben, waren es 1973 nur noch 35 Jahre und 1998 lediglich 20 Jahre.[2] Eine Entwicklung, die nicht selten durch innovationsinduzierte Umbrüche hervorgerufen wird.

Innovationen umfassen die Entwicklung und Einführung von wertschaffenden Produkten, Dienstleistungen, Prozessen oder ganzen Geschäftsmodellen. Die zielgerichtete Entwicklung von Innovation stellt allerdings besondere Anforderungen an dessen Steuerung. Innovationen sind häufig von Langfristigkeit und strategischer Bedeutsamkeit gekennzeichnet, gleichzeitig werden Kreativität und unbürokratische Flexibilität für deren Verwirklichung gefordert.[3]

Diese diffizilen Anforderungen sollten allerdings nicht zu dem Schluss führen, dass Innovationen nicht sinnvoll gesteuert werden können. Das Innovationsmanagement greift diese Herausforderung auf und stellt flexible Werkzeuge bereit, um die Erneuerung von Produkten, Prozessen oder ganzen Geschäftsmodellen sinnvoll zu unterstützen.

[1] Vgl. Barczak/Griffin/Kahn, 2009, S. 3 ff.
[2] Vgl. Foster/Kaplan, 2001, S. 13.
[3] Vgl. Sauter/Vogelsang, 2005, S. 237.

2 Innovationsverständnis nach Horváth & Partners

Systematisches Innovationsmanagement ist möglich

Horváth & Partners versteht erfolgreiches Innovationsmanagement als ein Ineinandergreifen unterschiedlicher Bausteine und Stellschrauben, die, sofern sie aufeinander abgestimmt sind, in einer erfolgreichen Innovationstätigkeit des Unternehmens münden. In der Tat bestätigen zahlreiche Studien: Unternehmen fällt die Innovationskraft nicht einfach zu – vielmehr zeichnen sich innovationsstarke Unternehmen durch eben dieses systematische Innovationsmanagement aus. Auf Basis langjähriger Projekterfahrung, Studien und Erkenntnissen entwickelte Horváth & Partners über mehrere Iterationen das "Steuerrad der Innovation" – ein Framework zur systematischen Stärkung des Innovationsmanagements.[1]

[1] Vgl. Römer/Kostron, 2013.

2.1 Steuerrad der Innovation

Ganzheitliche Betrachtung wichtig

Die Stärke des Steuerrads liegt in seiner Ganzheitlichkeit. Darüber hinaus zeigt die Anordnung der Elemente im Steuerrad, dass die Abstimmung der Elemente auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlicher Intensität erfolgt (vgl. Abb. 1). Nur durch die ganzheitliche Betrachtung aller Elemente und deren vielfältige Abhängigkeiten kann die Innovationskraft des Unternehmens nachhaltig gestärkt werden.

Abb. 1: Das Steuerrad der Innovation

Charakteristisch für den Ansatz ist

  • die Unterscheidung zwischen Innovationskultur als Motor von Innovationen,
  • den strukturellen Verbindungselementen (Strategie, Portfolio, Strukturen, Erfolg und End2End Prozesse) und
  • den Entwicklungsschritten von konkreten Innovationsaktivitäten (Research und Ideenfindung, Lösungsentwicklung und Inkubation, Markteinführung und Realisierung).

Die Verbindungselemente sorgen für eine abgestimmte Übertragung der Energie der Innovationskultur auf den Wertschöpfungsprozess der Innovation und sind daher die wichtigsten Stellschrauben, um den Innovationserfolg nachhaltig zu steigern. Das Steuerrad dient als Grundlage zur Bewertung der Innovationskraft und zur schrittweisen Konzipierung und Umsetzung des eigenen Innovationsmanagements.

2.2 Innovationskultur als Motor des Steuerrads

Innovationskultur prägt Effektivität des Innovationssystems maßgeblich

Nur, wenn Denkhaltungen und Verhaltensmuster aller Organisationsmitglieder wirklich Innovationen fördern, besteht die Chance zukünftig großvolumige und erfolgreiche Innovationen zu realisieren. Dabei herrscht jedoch oftmals eine Diskrepanz zwischen der eigenen Wahrnehmung und der Außenwirkung. Unsere Erfahrung zeigt, dass viele Unternehmen ihre Innovationskultur und damit auch ihre Innovationsfähigkeit überschätzen.

Ein Kernaspekt der Innovationskultur ist das Führungsverhalten der Managementebene. Die Innovationskraft und das Verhalten der Führungskräfte in Bezug auf neue...

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