Entscheidungen zu professionalisieren ist unverzichtbar / 3.4 Die Generation Y fordert ein neues Entscheidungsverhalten

In den Unternehmen findet ein Wechsel in den Führungspositionen statt. Führungskräfte der Generation "Baby Boomer" (geboren in den Jahren 1946–1964) und tendenziell auch jene der "Generation X" (1965–1979) stellen an sich den Anspruch, für das Unternehmen und für die Mitarbeiter die richtigen Entscheidungen treffen zu müssen. Dies kann zum einen dem eigenen Führungsverständnis entspringen, zum anderen auch weil den "untergebenen" Mitarbeitern diese Entscheidungen nicht zugetraut werden.

Nach und nach werden die Führungspositionen von Personen der Generation Y (1980-1993) eingenommen. Diese wollen an sich nicht den Anspruch stellen, allein die beste Entscheidung zu treffen und verwenden oft einen fragenden, kooperativen und weniger einen autoritären Führungsstil. Auch wenn die jeweils geschilderten Führungsarten und somit das Entscheidungsverhalten jeweils nur den Tendenzen einer Generation entspricht, kann man einen grundsätzlichen Wandel wahrnehmen. Mitarbeiter der Generation Y wollen in Entscheidungen eingebunden werden. Dadurch kann das Commitment und die Motivation gesteigert werden. Die Praxis zeigt, dass dadurch das vielfach verbreitete "Silodenken" (die Optimierung meines eigenen Verantwortungsbereichs zählt und nicht zwingend das Wohl des Gesamtunternehmens) durch ein unternehmerisches Verständnis und Handeln abgelöst werden kann. Der Nachteil der Einbindung eines größeren Entscheidungskreises ist, dass die Herbeiführung von Entscheidungen länger dauert und aufwendiger ist.

Wichtig

Gute Gründe, sich mit der Professionalisierung von Entscheidungen zu beschäftigen:

• Die digitale Revolution bringt starke Veränderungen mit hoher Veränderungsgeschwindigkeit mit sich – ein agiles Entscheidungsverhalten wird benötigt.
• Das Wissen und die Datenmenge erhöhen sich exponentiell – die Einbindung von Experten und Berücksichtigung von aktuellen und hohen Datenmengen in die Entscheidungsfindung gewinnt an Bedeutung.
• Die junge Generation will Entscheidungen nicht ohne Wenn und Aber hinnehmen, sondern in Entscheidungsprozesse mit eingebunden sein.