Der Begriff Geschäftsmodell (engl.: business model) ist nicht fest definiert und es gibt auch keine rechtliche Festschreibung, wie z. B. den Geschäftszweck einer Unternehmung, der im Handelsregister eingetragen ist. Gerade etablierte Handelsunternehmen, die historisch gewachsen sind, haben oft keine klare Formulierung oder Festschreibung ihres Geschäftsmodells. Leichter ist es hier für Start-ups mit externer Finanzierung. Denn es gehört zu den Grundübungen eines Gründers, vor Investoren oder Banken sein Geschäftsmodell so darzustellen und zu erklären, dass Externe eine Vision erhalten, wie damit zukünftig viel Geld zu verdienen ist.

Ein Geschäftsmodell beschreibt im Regelfall die logische Funktionsweise eines Unternehmens und betrachtet dabei vor allem 3 Aspekte:

  1. Welcher Nutzen oder Mehrwert für die Kunden soll geboten werden?
  2. Wie erfolgt die Wertschöpfung, d. h. welche Leistungen werden auf welchen Märkten angeboten (Produkt, Markt, Strategien)?
  3. Wie sieht das Ertragsmodell aus? Hier geht es um die Frage, welche Erlöse das Unternehmen aus welchen Quellen generiert, womit soll heute und in Zukunft das Unternehmen Geld verdienen.

Das Konstrukt Geschäftsmodell ist immer individuell, d. h. für jedes Unternehmen unterschiedlich. Die Frage welche Wertschöpfungskette erreicht und wie tief diese sein soll, ist ebenfalls unternehmensindividuell. Letztendlich dient das Konzept Geschäftsmodell der Analyse und ist gleichzeitig ein Kommunikationsinstrument in Richtung Investoren und Kapitalmarkt.[1]

Die Formulierung eines Geschäftsmodells erleichtert es, die Schlüsselfaktoren des Erfolges oder von Problemen zu verstehen und das Unternehmen weiterzuentwickeln. Wichtig ist dabei, dass ein Geschäftsmodell keine an sich ist. Die Strategie ergibt sich erst aus der Fähigkeit des Unternehmers oder des Managements, ein Geschäftsmodell aufzustellen und zu analysieren und daraus ein Zielsystem für Veränderungen zu entwickeln und diese schließlich auch umzusetzen. Daher gehört das regelmäßige Hinterfragen eines Geschäftsmodells zu den wichtigen Werkzeugen des Unternehmertums.[2]

[1] Amit/Zott (2001): Value creation in E-business, in: Strategic Management Journal, Jg. 22, Nr. 6–7, S. 493–520
[2] Ottersbach, 2019.

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