Der Controllingprozess des Management Reportings hat die Aufgabe, die Entscheidungsfindung im Management zu unterstützen und ergebnisverbessernde Maßnahmen zu veranlassen. Die Informationen werden anhand von Zielbezug und Zielerreichungsgrad adressatenbezogen erstellt und zeitnah dem Management zur Unternehmenssteuerung vorgelegt. Eines der Ziele des Management Reportings ist es, die Transparenz innerhalb des Unternehmens zu gewährleisten.[1] Die Berichte werden auf Basis der Ist-, Ist-Vorjahr-, Plan-, Soll- und Forecast-Daten erstellt, wobei es regelmäßige Standardberichte und Ad-hoc-Berichte gibt.

Abb. 5: Controllingprozess "Management Reporting"[2]

Durch die steigende Datenverfügbarkeit gewinnt die Datenanalyse immer mehr an Bedeutung. Das Controlling wird in enger Verknüpfung mit der IT neue Systematiken zur Bereitstellung der Daten und deren Analyse entwickeln und die Schnittstelle detailliert beschreiben müssen, sodass diese für alle relevanten Mitarbeiter unmissverständlich und zugänglich gemacht wird. Der Prozess des Management Reportings wird sich mit der digitalen Transformation drastisch verändern. Durch die digitalen Tools wird das Berichtswesen deutlich automatisierter werden und zunehmend mit dem Forecasting verschmelzen.

[1] Vgl. ICV, 2017, S. 37.
[2] Vgl. IGC, 2017, S. 45.

4.2.1 Veränderung in 3 Dimensionen

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich das Management Reporting in den 3 Dimensionen "Prozess und Methodik", "Qualität" sowie "Frequenz und Horizont" verändern wird.

  1. Bisher sind Prozess und Methodik des Management Reportings zeit- und ressourcenaufwendig sowie mit zahlreichen manuellen Zwischenschritten und geringem Automatisierungsgrad versehen. Durch die digitale Transformation werden die Berichtserstellung und Entscheidungsfindung vollständig automatisiert und Zusammenhänge und Treiberanalysen maschinell geprüft.
  2. Die Qualität der Berichte ist heutzutage durch das Informationsangebot noch beträchtlich eingeschränkt, externe Faktoren werden nicht berücksichtigt. Das Reporting der Zukunft wird verstärkt Simulationen und Szenarien nutzen, die verschiedenste Datentypen integrieren und durch die qualitativ hochwertigere Informationsgrundlage die Entscheidungsfindung enorm verbessern.
  3. Die Frequenz und zeitliche Reichweite des Management Reportings ist aktuell periodisch, meist quartalsweise und zum Jahresende. Der Zukunftsbezug ist nebensächlich und die Steuerung eher reaktiv. Wie bereits erwähnt, wird die Berichterstattung sich mehr am Forecast orientieren und die Datenverfügbarkeit individueller und situationsbezogener sein.[1] So werden Controller und Manager in Zukunft Echtzeitdaten von überall abrufen und ggf. ohne großen Zeitverzug richtungsweisende Maßnahmen ergreifen können.
[1] Vgl. Leyk/Kirchmann/Tobias, 2017, S. 58 ff.

4.2.2 Vorteile durch Effektivitäts- und Effizienzsteigerung in den Prozessen

Die digitale Transformation bringt vor allem 2 entscheidende Vorteile mit sich und zwar die Effektivitäts- und Effizienzsteigerung in den Prozessen. Nennenswert sind in diesem Zusammenhang folgende Aspekte:

  • Flexiblere Informationsversorgung: Sie stützt sich zum einen auf immer effizientere und schnellere Forecast-Informationen und zum anderen auf Zusammenhänge, die entlang der Wertschöpfungskette durch den Einsatz von mathematisch-statistischen Methoden der Treibermodelle automatisch auf empirische Relevanz geprüft werden und somit kontinuierlich angepasst werden können. Für die Controllingabteilung bedeutet dieser Fortschritt, dass neue finanzielle und nicht-finanzielle Kennzahlen bestimmt und in die Berichterstattung aufgenommen werden können.
  • Eine höhere Datenverfügbarkeit und -granularität: Diese ist für das Controlling und insbesondere den Management-Reporting-Prozess besonders begrüßenswert, um die richtigen Entscheidungen zur richtigen Zeit zu treffen. Durch die digitale Transformation fließen immer mehr externe Unternehmensdaten in das Reporting und damit in die Entscheidungsprozesse ein. Durch die Zusammenführung von internen und externen Daten entstehen in den Unternehmen "Data Lakes". Trotzdem müssen auch weiterhin Mindeststandards eingehalten werden, um die Vergleichbarkeit nicht zu vernachlässigen.
  • Prozesseffizienz: Die Automatisierung der Prozesse fügt bspw. das externe und interne Rechnungswesen zusammen und automatisiert die Erstellung von Reports nahezu vollkommen. Dadurch können Ressourcen eingespart werden, die wiederum vermehrt in die Analyse und die Vorbereitung der Entscheidungsgrundlage fließen können.
  • Bedarfsorientierte Informationsverfügbarkeit: Die Management Reports werden künftig noch adressatenorientierter ausgerichtet sein, denn "in einer dynamischen Welt wird es ein zentraler Erfolgsfaktor sein, jede beliebige Kennzahl in maximal zur Verfügung stehenden Auswertungsdimensionen, kontextbasiert und real-time zur Verfügung zu stellen".[1] Somit wird das Reporting nicht nur fachübergreifender und integrierter, sondern auch bedarfsgerechter werden.
[1] Vgl. Leyk/Kirchmann/Tobias, 2017, S. 58 ff.

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