Prozesskostenrechnung als Alternative?

Ist nun die Lösung zur verursachungsgerechten Zuordnung der F&E-Kosten vielleicht in der Prozesskostenrechnung zu finden? Dem ist nicht so. Denn die Prozesskostenrechnung eignet sich besonders für repetitive Prozesse, wie sie z. B. in Einkauf oder Logistik vorzufinden sind. Für kreative, in jedem Projekt unterschiedliche Tätigkeiten in F&E[1] eignet sich die Methodik dagegen nur in Ausnahmefällen. Dies zeigt ein Blick auf eine entscheidende Größe der Prozesskostenrechnung: die Kostentreiber. In F&E-Projekten wird es i. d. R. kaum möglich sein, Kostentreiber, Prozessmengen und in Ableitung davon leistungsmengeninduzierte (lmi) Prozesse zu definieren. Weiterhin ist die Prozesskostenrechnung – genau wie die klassischen Konzepte – nicht in der Lage, mit dem unterschiedlichen Zeitbezug umzugehen. Denn die F&E-Leistungen stellen letztlich Potenziale dar, die meist erst in künftigen Perioden wirtschaftlich genutzt werden können. Es müssen also andere Wege der verursachungsgerechten Zuordnung der F&E-Kosten gefunden werden.

[1] Vgl. Projektdefinition nach DIN 69901: "Vorhaben, das im Wesentlichen durch die Einmaligkeit der Bedingungen … gekennzeichnet ist".

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