Traditionell bindet das Berichtswesen oft viele Controllingressourcen. Ein wesentlicher aktueller Trend ist daher, dass der Effizienzsteigerung im Berichtswesen ein besonderes Augenmerk gewidmet wird. Ziel eines sog. "Lean Reporting" ist es, alle Berichte möglichst schnell, automatisiert und aufwandsarm zu erstellen. Durch eine möglichst hohe Standardisierung und Automatisierung aller Aktivitäten bis zur Analyse, Interpretation und Kommentierung können sich die Controller auf diese zusätzlich nutzenstiftenden, höherwertigen Tätigkeiten konzentrieren und müssen nicht mehr aufwendig Daten prüfen, aufbereiten und Berichte erstellen.

Bei Controllingaufgaben, die primär unter Effizienzgesichtspunkten optimiert werden sollen, kann ihre Bündelung in einer organisatorisch eigenständigen, zentralen, alle Unternehmens-und Konzernteile bedienenden Organisationseinheit sinnvoll sein. Derartige Lösungen sind unter der Bezeichnung "Shared Service Center" (SSC) bekannt. Die Bündelung der Funktionen in SSCs soll Volumen- und Kostenvorteile ("Economies of Scale"), eine verstärkte Professionalisierung der Aufgaben (Expertenbildung) sowie Fähigkeits- und Leistungsvorteile bringen. Eine "Reporting Factory" als ein auf das interne Berichtswesen spezialisiertes SSC bündelt alle transaktionalen Aufgaben des Berichtswesens. Dies sind vor allem das Datenmanagement in all seinen Facetten (Datengenerierung,- speicherung, -validierung, -aufbereitung) und die Erstellung von Standardauswertungen und -berichten.[1]

Technikentwicklungen: Mobile Reporting und Self-Service Reporting

Daneben sind insbesondere technische Entwicklungen als wesentliche Trends im Berichtswesen zu nennen. Ein Handlungsfeld liegt dabei im sog. Mobile Reporting. Dies umfasst die von Ort und Zeit unabhängige Bereitstellung und Analyse von Berichten und Daten. Oft fehlt es Unternehmen dabei noch an einer klaren Strategie, weshalb das Potenzial dieser Technologie oft noch nicht voll ausgeschöpft wird. Spezielle Reporting-Applikationen ("Apps") werden künftig viel stärker eine intuitive Analyse, eine direkte Kommentierung und Möglichkeiten zur Online-Kollaboration auf Basis der Berichte ermöglichen.

Eine weitere technologische Entwicklung ist das Self-Service Reporting. Dieses versetzt den Nutzer in die Lage, sich Berichte bei Bedarf individuell selbst zu erstellen. In einer weitreichenden Variante geht dies so weit, dass der Empfänger in die Rolle des Berichtserstellers schlüpft und das bestehende Standard-Reporting auf ein notwendiges Minimum reduziert werden kann.

[1] Vgl. Taschner, 2013a, S. 235 f.

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