Die Bilanzanalyse liefert nur ein eingeschränktes und unvollständiges Bild über das zu untersuchende Unternehmen.

Bilanz und GuV werden vor allem in Deutschland vielfach dem Diktat der Bilanzpolitik und den Vorstellungen des Managements unterworfen. Im Klartext bedeutet dies, dass die Geschäftsleitung eines Unternehmens daran interessiert ist, die Relationen oder Ergebnisse eher zu positiv oder zu negativ darzustellen.

Weiterhin sollte bedacht werden, dass der Jahresabschluss vergangenheitsbezogen ist. Aussagen über künftige Entwicklungen sind kaum zu finden. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung des Abschlusses sind viele der aufgeführten Informationen kaum noch von Bedeutung. Hinzu kommt, dass Vorgänge nach Beendigung des Geschäftsjahres, die das Ergebnis nachhaltig beeinflussen, meist nicht mehr in den Abschluss aufgenommen werden. Der Jahresabschluss liefert überdies ein vereinfachendes Bild eines Unternehmens. Die Möglichkeit der Zusammenfassung einzelner Positionen zu Sammelpositionen lässt Unterschiede in der Risikostruktur verschwimmen.

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