Supply Chain Visibility

Unternehmen müssen ihre Lieferketten ständig anpassen. Prozessoptimierung und Kostenmanagement stoßen hier schnell an Grenzen. Wettbewerbsvorteile lassen sich vor allem durch eine hohe Supply Chain Visibility erzielen.

Die Kriterien zur Klassifizierung
Innerhalb der Studie "Supply Chain Visibility Excellence" der Aberdeen Group wurden über 183 Unternehmen weltweit miteinander verglichen. Anhand von Kriterien wurden die Unternehmen in Gruppen eingeteilt. Dadurch konnte am Ende die Gruppe der "Best in class"-Unternehmen isoliert werden. In der Studie wurden folgende Kriterien verwendet:

  • Erfüllungsrate von getätigten Bestellungen bei den Lieferanten von mindestens 96,0 % hinsichtlich ursprünglicher Zeit- und Mengenvorgaben
  • Erfüllungsrate von erhaltenen Bestellungen von Kunden von mindestens 96,3 %
  • Reduktion der Supply-Chain-Kosten (Transportkosten, Bestandskosten, Administrationskosten) um mindestens 3,0 % in Relation zum Umsatz
  • Reduktion der Total Landed Costs um mindestens 3,0 % pro Artikel

20 % der teilnehmenden Unternehmen konnten so als "Best in Class" identifiziert werden. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass 80 % der teilnehmenden Unternehmen noch Optimierungsbedarf hinsichtlich Kosten und Performance der Lieferkette haben.
Bei genauerer Analyse, was ein „Best-in-Class- Unternehmen unterscheidet, spielt das Thema Supply Chain Visibility, also die Transparenz der kompletten Lieferkette, eine sehr große Rolle. Eine vollständige Übersicht zeigt die folgende Tabelle.

 

best-in-class

average

laggards

Process

online visibility into purchase order status

96 %

68 %

50 %

online visibility into outbound in-transit shipment status

93 %

62 %

54 %

online visibility into inbound in-transit shipment status

84 %

61 %

54 %

lot-level or item level product traceability

82 %

59 %

50 %

end-to-end supply chain milestone visibility

73 %

50 %

44 %

Organizational

centralized supply chain management organization

87 %

76 %

66 %

cross-functional supply chain metrics

85 %

63 %

51 %

formalized supply chain risk management

56 %

43 %

31 %

online trading partner collaboration and enablement

49 %

43 %

37 %

Knowledge/
Performance Management

the ability to find (with reasonable time) and access inbound supply chain data needed for decision making

90 %

51 %

39 %

the ability to find (with reasonable time) and access outbound supply chain data needed for decision making

90 %

50 %

45 %

Technology Enabler

Warehouse Management System (WMS)

84 %

60 %

46 %

Transportation Carrier Tracking System

82 %

60 %

37 %

Cargo/broker/carrier portal

67 %

54 %

36 %

visibility system from an electronic messaging vendor (e. g. EDI, VAN)

76 %

54 %

51 %

Visibility System from a Freight Forwarder

55 %

42 %

35 %

Visibility System from a 3PL

58 %

45 %

33 %

Tab. 1: Kriterien für die Qualität der Supply Chain Visibility (Heaney, Supply Chain Visibility Excellence – Fostering Security, Resiliency and Efficiency, 2011)

Granularität, Time to Information und Datenqualität als Treiber der Supply Chain Visibility
Bei einer dedizierten Analyse der Unterschiede in der Visibility gegenüber Best-in-Class-Unternehmen werden 3 Kernfaktoren benannt:

  • Granularität der Daten: So haben Best-in-Class-Unternehmen Transparenz bis auf Artikel-Ebene in ihrer Lieferkette.
  • Time to Information: Spitzenunternehmen haben nahezu in Echtzeit Zugang zu Informationen. Der Versatz von Ereignis und Zugang zur Information beträgt hier meist nur einige Stunden.
  • Datenqualität: Best-in-Class-Unternehmen greifen auf Daten zu, welche hinsichtlich Vollständigkeit und Korrektheit eine Datenqualitätsstufe von größer 90 % besitzen.

Diese gezeigte Abbildung und die Darstellung der 3 Kernpunkte lassen den Schluss zu, dass es einer onlinebasierten Lösung im Kontext von dedizierten Supply-Chain-Prozessen bedarf, um die aufgezeigten Potenziale bei Kosten und Performance freizulegen.