Rolle des Controllers in Zeiten der Digitalisierung

Künstliche Intelligenz und Digitalisierung in Unternehmen: An diesen Themen kommt man im Controlling nicht vorbei. So stand der WHU Campus for Controlling 2019 erneut unter diesem Motto. Referenten und Teilnehmer diskutierten Fragen wie: Wie ist der Status quo in den Unternehmen? Was bedeuten diese Entwicklungen für die Kompetenzprofile der Controller? Über die Antworten informieren wir in einer neuen Serie.

Die eierlegende Wollmilchsau kann es nicht sein – aber was dann? Was muss das Controlling heute leisten? Über welche Kompetenzen sollte der Controller oder die Controllerin verfügen? Und wie sieht es tatsächlich aktuell in den Unternehmen aus? Was hat sich verändert und wo werden wir in 20 Jahren stehen? Der 13. WHU Campus for Controlling am 6. September 2019 warf viele Fragen auf, sorgte für spannende Diskussionen und gab gleichzeitig interessante Einblicke in den Arbeitsalltag des heutigen Controllers. Mehr als 150 Teilnehmer aus ganz Deutschland waren der Einladung des Instituts für Management und Controlling (IMC) der WHU Otto Beisheim School of Management unter der Leitung von Prof. Dr. Marko Reimer, Prof. Dr. Utz Schäffer und Prof. Dr. Dr. h. c. Jürgen Weber gefolgt, um sich auf dem Campus in Vallendar auszutauschen und den Vorträgen im Plenum zu folgen.

"Kontroverse Themen anschneiden"

„Wir werden heute durchaus kontroverse Themen anschneiden“, kündigte Jürgen Weber in seinen Eröffnungsworten an. Gemeinsam mit Utz Schäffer leitete er durch die Veranstaltung. Klassische Controllingfragen standen zwar auch auf dem Programm, aber am Ende kamen die Teilnehmer und Vortragenden immer wieder auf die heißen Themen Digitalisierung und künstliche Intelligenz als zweite Welle der Transformation zurück.

Neue Anforderungen an die Kompetenzprofile der Controller

Genau darauf ging Utz Schäffer im ersten Vortrag des Tages direkt ein, als er die Ergebnisse der WHU Delphi-Studie vorstellte. Diese Expertenbefragung gibt mit neun rollenspezifischen Kompetenzprofilen eine differenzierte Antwort auf die Frage, welche Rollen der Controller in Zeiten der Digitalisierung übernehmen muss. Dass hier Mentalität, Flexibilität und Denkweise der einzelnen Mitarbeiter im Unternehmen eine entscheidende Rolle spielen, betonten anschließend Petra Scharner-Wolff (Konzern-Vorständin Finanzen, Otto Group) und Louise Öfverström (Leiterin Controlling, Accounting & Risk, thyssenkrupp Steel Europe AG). Anhand ihrer Erfahrungen bei Otto, einem Familienunternehmen mit 13,4 Mrd. Euro Umsatz, und dem Industriegiganten thyssenkrupp, dessen Schwerpunkt in der Stahl-Verarbeitung liegt, erläuterten die beiden Manager, welche Veränderungen die Digitalisierung im Arbeitsalltag gebracht hat und wie Unternehmensführung und Mitarbeiter darauf reagieren. Die Zuhörer wussten dabei vor allem die konkreten Beispiele der Prozessabläufe zu schätzen.

Die digitale Transformation und der Einsatz künstlicher Intelligenz

Konkret weiter ging es auf dem 13. WHU Campus for Controlling auch am Nachmittag mit Dr. Nils Kaschner (Finanzvorstand AXA Deutschland) und Prof. Dr. Peter Buxmann (Inhaber des Lehrstuhls für Wirtschaftsinformatik, Software & Digital Business, Technischen Universität Darmstadt). Während Nils Kaschner vor allem auf die Transformation bei AXA und die Verbindung der Bereiche Finance und Business einging, stellte Peter Buxmann einige grundlegende Fragen zu Digitalisierung und künstlicher Intelligenz. Von den großen Vordenkern der künstlichen Intelligenz aus den 50er Jahren schlug er den Bogen zu aktuellen technischen und ethischen Fragen. Interessante Denkanstöße, die die Teilnehmer des WHU Campus for Controlling mit nach Hause nehmen konnten.

Die Schwerpunkte der Vorträge stellen wir in detaillierten Berichten in dieser neuen Serie vor.

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