Green Controlling-Preis 2022 ging an Heraeus Precious Metals

Der diesjährige Green Controlling-Preis wurde an Heraeus Precious Metals verliehen. Das Unternehmen überzeugte mit dem Gewinnerprojekt "Combining Planet & Profit".

Die Entwicklungen des Energiemarktes sind im Moment im Fokus von Politik, Wirtschaft und Medien. Viele Unternehmen blicken besorgt auf die Preissteigerungen. Und insbesondere produzierende Unternehmen, die häufig einen hohen Energieverbrauch verzeichnen, stehen unter großem Druck. Zudem wird die Frage, wie klimaneutral produziert werden kann, immer häufiger gestellt. Vor diesem Hintergrund ist die diesjährige Verleihung des Green Controlling-Preises besonders interessant: So wurde in diesem Jahr ein Industrieunternehmen als Gewinner gekürt.

Der Green Controlling-Preis wird jährlich von der Péter Horváth-Stiftung in Kooperation mit dem Internationalen Controller Verein (ICV) verliehen und mit 10.000 Euro dotiert. In diesem Jahr konnte Heraeus Precious Metals mit dem Projekt „Combining Planet & Profit“ überzeugen. Den Preis nahmen Maria Busch (Head of Global Controlling) und Christin Sauer (Global Business Controller) aus den Händen von Prof. Reinhold Mayer (Péter-Horváth-Stiftung) und Prof. Heimo Losbichler (ICV) entgegen, wie der ICV berichtet:

Über das Unternehmen

Die Heraeus Gruppe ist ein Technologiekonzern mit Sitz in Hanau. Das Unternehmen ist in Familienbesitz und hat bereits eine lange Geschichte hinter sich. Gegründet wurde die Firma im Jahr 1660 als Familienapotheke. Mittlerweile sind Unternehmen aus den Bereichen Umwelt, Elektronik, Gesundheit und industrielle Anwendungen Teil der Konzernstruktur. Heraeus Precious Metals ist eine Business Unit, die weltweit führend ist bei Edelmetalldienstleistungen und -produkten sowie im Handel von industriell genutzten Edelmetallen. Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Unternehmensstrategie eine wesentliche Rolle.

Ziele von Heraeus Precious Metals

Das Unternehmen hat sich ambitionierte Ziele gesetzt:

  • Elektrizität soll bis 2025 weltweit vollständig aus Quellen erneuerbarer Energien bezogen sowie die Effizienz der eingesetzten Energien um 20 Prozent erhöht werden.
  • Der gesamte Geschäftsbereich soll bis 2025 vollständig CO2-neutral sein.
  • Bis 2033 sollen keine fossilen Energien mehr bei Heraeus Precious Metals verwendet werden.

Projekt startet im Finance-Bereich

Vor allem produzierende Unternehmen haben regelmäßig einen hohen Energieverbrauch. Wie können ressourcenschonende Prozesse aufgesetzt und der CO2-Fußabdruck reduziert werden? Mit dieser Frage wird sich eine ganze Branche verstärkt auseinandersetzen müssen. Heraeus Precious Metals scheint für die Metallindustrie einen wichtigen Ansatz gefunden zu haben. Wie gelang diese Entwicklung im Unternehmen?

Eine Schlüsselrolle übernimmt der Finance-Bereich: Damit ein Unternehmen das Ziel Klimaneutralität ins Auge fassen kann, muss es erst einmal messen können, wie es um den CO2-Fußabdruck steht. Deshalb wurde im Finance-Bereich ein Projekt als Ausgangsbasis für alle weiteren Abteilungen und Maßnahmen gestartet.

  • In einer ersten Stufe erstellt der Finance-Bereich auf der Basis des aktuellen CO2-Fußabdrucks Management- und Cost Center-Reports und legt CO2-Ziele in Management Scorecards fest. Zudem berücksichtigt das Controlling für anstehende Investitionsentscheidungen und Budgetprozesse den CO2-Fußabdruck.
  • In der zweiten Stufe wird der Prozess mit Zielsetzungsvereinbarungen, Review Meetings und Produktionsbegehungen in die ganze Organisation ausgerollt.
  • In Stufe 3 soll die „grüne Unternehmenstransformation“ erreicht werden.

Heraeus Precious Metals stellt das bestehende Geschäftsmodell auf den Prüfstand und bezieht dabei auch Zulieferer in die Entwicklung mit ein. Das Unternehmen setzt sich das Ziel, neue Standards für seinen Industriebereich zu setzen.

Das Projekt hat eine nicht zu unterschätzende ökonomische Wirkung für das Unternehmen. So kann Heraeus Precious Metals die Reputation bei Investoren steigern. Doch auch als Arbeitgeber wird das Unternehmen attraktiver. Zudem werden nebenbei gesetzliche Vorgaben umgesetzt. Heraeus Precious Metals übernimmt außerdem eine Vorreiterposition in der eigenen Branche und versucht, durch hohe Standards auch Mitbewerber zu beeinflussen und zu motivieren.

Vier Säulen zur Erreichung des Projektziels

Wie können die ambitionierten Ziele erreicht werden? Heraeus Precious Metals baut das Projekt auf vier tragenden Säulen auf:

  1. Transparenz & Roadmap
  2. Kulturelle Transformation
  3. Kohlenstoffreduzierende Aktivitäten 
  4. Geschäftsmodelle & Kunden.

Das Controlling nimmt eine wichtige Rolle ein, beispielsweise durch Investitionsentscheidungen sowie wissenschaftlich fundierten Zielsetzungen und der permanenten Evaluierung des Produktportfolios im Hinblick auf den CO2-Fußabdruck. Auch in Budgetierungsprozessen wird das Thema berücksichtigt. Zudem werden relevante Daten organisationsweit bis zum Cost Center Level zur Verfügung gestellt.

Warum Heraeus Precious Metals den Green Controlling Preis gewann

Drei zentrale Punkte waren ausschlaggebend für die Entscheidung, Heraeus Precious Metals zum Gewinner zu küren. Kurz zusammengefasst:

  1. Das Projekt entstand aus eigener Überzeugung.
  2. Das Controlling-Team bietet eine ganzheitliche Lösung an.
  3. Das Projekt zeigt den Idealfall eines modernen Controllings.

Ausführliche Informationen und ein Interview mit den Preisträgern finden Sie hier.