Digitale Transformation im Betrieb: Akzeptanz und Zufriedenheit

Eine Analyse von internationalen Studien zeigt, was Unternehmen berücksichtigen müssen, um für ihre Digitalisierungsprojekte die Akzeptanz ihrer Belegschaften zu erreichen. Mit ausreichend Transparenz und Partizipation wird aber nicht nur die Akzeptanz gestärkt, so die wissenschaftliche Erkenntnis, sondern auch die Arbeitszufriedenheit und damit psychische Gesundheit der Beschäftigten.

Durch die digitale Transformation in der Arbeitswelt werden Arbeitsprozesse effizienter und produktiver gemacht. Wurden zunächst nur die die technologischen und betriebswirtschaftlichen Auswirkungen beleuchtet, untersuchen immer mehr wissenschaftliche Studien auch die potenziellen Gefährdungen durch neue Technologien – vor allem auch in Hinsicht auf die physische und psychische Gesundheit der Beschäftigten. Ein Forschungsschwerpunkt ist dabei die Frage, wie Unternehmen die Akzeptanz ihrer Belegschaften bei der Einführung neuer Technologien erreichen und Arbeitszufriedenheit und psychische Gesundheit stärken können.

Internationale Studien

Als Teil des Projekts „DigitalGesund“ analysierten Forscherinnen am Zentralinstitut für Arbeitsmedizin und Maritime Medizin (ZfAM) an der Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf alle Studien weltweit, die sich in den vergangenen Jahren mit dem Zusammenhang von Gesundheit sowie Zufriedenheit der Belegschaften und der technologischen Wandel im Unternehmen befassten. Dabei wurde anhand der wissenschaftlichen Studienlage untersucht, welche Ansätze Unternehmen im In- und Ausland bislang anwenden, damit sie die Einführung von neuen digitalen Technologien so gestalten können, dass ihre Beschäftigten diese nicht nur akzeptieren, sondern sie sogar als Gewinn für ihre Arbeitszufriedenheit erleben.

Transparente Kommunikation unterstützt Digitalisierungsprozess

Zu den wichtigsten Voraussetzungen hierfür erkennen die internationalen Studien vor allem die Transparenz bzw. die transparente Kommunikation der Einführungsprozesse. Durch die Veränderung von Arbeitstätigkeiten und -abläufen im Zuge der Digitalisierungsmaßnahme, könne gerade zu Beginn ein erhöhtes Arbeitsaufkommen entstehen, insbesondere wenn keine Unterstützung und zeitlichen Ressourcen für die Umstellung zur Verfügung gestellt werden. Eine umfangreiche Information, aktive Einbindung, Bereitstellung von Schulungsmaßnahmen und Unterstützung auf technischer Ebene und durch die Führung würden dagegen mit höherer Zufriedenheit und einer positiven Einstellung der Beschäftigten gegenüber der Digitalisierungsmaßnahme einhergehen.

Einbindung von Beschäftigten stärkt Akzeptanz

In vielen Studien wurde die Partizipation/Beteiligung der Beschäftigten beziehungsweise die aktive Einbindung der Mitarbeitenden in den Transformationsprozess hervorgehoben. Wie Partizipation im Unternehmen organisiert werden könnte, dazu fanden die Forscherinnen unterschiedliche Ansätze. Besonders relevant sei der Einbezug der Belegschaft im Vorfeld der Technologieeinführung. Dabei sollte die Einbindung so früh wie möglich erfolgen, nicht erst, wenn das Projekt unmittelbar vor der Umsetzung steht. Die Akzeptanz könne, so stellte eine weitere Studie fest, besonders auch durch die fachliche Einbindung der Angestellten in den Transformationsprozess, nämlich durch das Zurückgreifen auf deren organisatorisches und technisches Know-how, erreicht werden. Auch eine umfangreiche Testung von unterschiedlichen Geräten und Technologien im Vorfeld der Einführung, bei dem die Beschäftigten letztendlich die für ihre Arbeit am besten geeignete Lösung auswählen könnten, erhöhe die Akzeptanz und spätere Arbeitszufriedenheit ganz entscheidend.

Quelle: Tanja Wirth, Stefanie Mache; Wissenschaftlicher Überblick von Anforderungen und Unterstützungsfaktoren für Beschäftigte. Gesundheitsförderliche Gestaltung von ­Digitalisierungsprozessen in Organisationen, in: ASU. Zeitschrift für medizinische Prävention, 11/23.

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