Ungerechtigkeit ansprechen
Wer von Mobbing betroffen ist, sollte versuchen, sich nicht in die Opferrolle drängen zu lassen, sagt Christa Roth-Sackenheim vom Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP).
Auch wenn es schwer fällt: Betroffene gehen am besten auf den mobbenden Kollegen zu und bitten um ein Gespräch unter vier Augen. Bei dem Gespräch könnten eventuell vorhandener Neid gedämpft und Missverständnisse ausgeräumt werden. Außerdem bekomme der Mobber so die Chance, einzulenken und sein Verhalten zu ändern, ohne dabei sein Gesicht zu verlieren.
Unklare Aufgabenverteilung begünstigt Mobbing
Eine schlechte Arbeitsorganisation mit unklarer Aufgabenverteilung begünstigt Mobbing nach Überzeugung der Expertin. Die Folge der schlechten Organisation sei häufig Überforderung, Leistungsdruck und Stress über einen längeren Zeitraum hinweg. In einer solch angespannten Situation passiere es dann häufig, dass sich Fehler oder Versäumnisse häufen und dafür ein Schuldiger gesucht wird. Zum Mobbing ist es dann nicht mehr weit.
Nur wenn Ungerechtigkeiten angesprochen werden, können Umgangsformen überdacht werden
Haben Berufstätige das Gefühl, dass sich das Arbeitsklima im Büro generell verschlechtert, sollten sie auch das ansprechen. Dann könnten Teams gemeinsam den üblichen Umgangston überdenken und nach neuen Umfangsformen suchen. Die so entstehende Gesprächskultur beuge wiederum Mobbing vor, sagt Christa Roth-Sackenheim.
Mobbing trete häufig in Teams auf, in denen es keine oder eine schlechte Gesprächskultur gibt. Eine einzelne Person über Monate hinweg regelmäßig anzugreifen und auszugrenzen, sei dann besonders leicht.
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