Experten beschreiben Schweröl als zäh wie Teer oder hart wie sehr fester Honig. "Um es in dieser Konsistenz aus dem Wrack der 'Costa Concordia' zu bekommen, müsste man es schaufeln oder mit einem Bagger abtragen", sagte der Greenpeace-Experte Kai Britt der Nachrichtenagentur dpa. Um das Schweröl abpumpen zu können, müsse man es vorher erhitzen.

Doch wenn das Schweröl so fest ist, warum ist es dann überhaupt gefährlich?

Sollten die Tanks aufbrechen oder Öl austreten, steige die zähe, giftige Masse an die Wasseroberfläche, erläuterte Britt. Denn Öl ist leichter als Wasser.


Tödliche Falle für Meerestiere

"Die Tiere erkennen das nicht, zum Beispiel Vögel setzen sich dort hinein." Gefährlich sei das auch für Meeressäuger, die zum Luft holen an die Wasseroberfläche schwimmen. Durch den Wellengang zersetzt sich der Ölteppich weiter, einige Teile werden ans Ufer gespült. "Andere sacken an den Boden und töten die Tierchen die dort leben", sagte der Experte weiter.

Schiffe sind wie Müllverbrennungsanlagen auf See

Da Schweröl ein Abfallprodukt sei, das bei der Raffinerie aus Erdöl entstehe, seien die Schiffe wie "Müllverbrennungsanlagen auf See", hatte Britt kürzlich bereits erläutert. Viele Umweltschützer fordern, auf Gas oder Dieselöle umzusteigen.

Wie wird das Schweröl aus der "Costa Concordia" gepumpt?

Das Schweröl im Wrack der "Costa Concordia" ist zäh wie Teer. Deswegen kann der Treibstoff aus den 17 Tanks des gekenterten Kreuzfahrtschiffs erst abgepumpt werden, nachdem er erhitzt wurde, erklärt Kai Britt.

Abgesaugt werden kann das Öl nach Angaben von Fachleuten bei Werten ab 40 Grad bis etwa 60 Grad. In jeden Tank bohren die Bergungsspezialisten der Firma Smit zwei Löcher, wie ein Sprecher des Unternehmens erläuterte. Dank einer Spezialvorrichtung will Smit das Öl punktuell an der Austrittsöffnung erhitzen und dadurch ableiten. Durch die weitere Öffnung drücken die Spezialisten Wasser in den Tank, um Gewicht und Druck auszugleichen.

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