51 % der Beschäftigten gehen krank zur Arbeit
Zwischen 2018 und 2021 befragten das Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) im Auftrag der Techniker-Krankenkasse (TK) über 11.000 Beschäftigte. 84 % davon kamen aus Wirtschaftsunternehmen, 16 % aus Öffentlichen Einrichtungen.
Nur 22 % zeigen keinen Präsentismus
- 51 % der Beschäftigte – 56 % der Frauen und 47 % der Männer – gehen manchmal, häufig oder sehr häufig krank zur Arbeit.
- 33 % gehen auch bei schweren Krankheitssymptomen zu Arbeit.
- 27 % gaben an, selten krank zu arbeiten.
- Nur 22 % bleiben zu Hause, wenn sie krank sind.
Ärztlicher Rat zeigt Wirkung
Wer allerdings beim Arzt war, geht seltener zur Arbeit, wenn er krank ist.
- Rund 69 % bleiben zu Hause, wenn der Arzt ihnen das empfohlen hat.
- 14 % gehen trotz ärztlichen Rates selten,
- 11 manchmal und
- 8 % sehr häufig arbeiten.
Zeitdruck und Überstunden verstärken Präsentismus
Wer unter Stress steht, scheint weniger auf sich zu achten.
- 40 % der Befragten gaben an, bei der Arbeit unter Zeitdruck zu stehen.
- 33 % machen oft oder immer Überstunden, wobei es bei den Beschäftigten mit Führungsverantwortung sogar 52 % sind.
Krank zur Arbeit gehen häufig die, die viele Überstunden machen und/oder wenig Zeit für die Bewältigung ihrer Arbeitsaufgaben haben. Das zeigen die Studienergebnisse. Besonders in Zeiten von mehr Homeoffice und flexiblen Arbeitsmodellen sollte, so TK-Chef Jens Baas, genau hingeschaut werden, wie die Beschäftigten mit dem Thema (Arbeits-)Zeit umgehen.
Krank arbeiten ist ein Risiko für alle
Wer krank bei der Arbeit erscheint, kann Kollegen anstecken. Auch das Risiko einen Fehler zu machen steigt, wenn man nicht fit ist. Und wer eine Erkrankung nicht ernst nimmt bzw. sie „verschleppt“, kann letztlich schwerer erkranken. Das hat nicht nur Auswirkung auf die eigene Gesundheit, sondern betrifft auch die Kollegen. Denn die müssen bei einem Arbeitsausfall mehr arbeiten, sprich: Überstunden machen. Das setzt eine Spirale in Gang, die letztlich dem ganzen Unternehmen schadet.
Weitere Erkenntnisse der Beschäftigtenbefragung
Für die Studie „How’s work?“ wurden die Teilnehmenden zudem zu den Belastungen am Arbeitsplatz sowie zu Faktoren für Arbeitsunzufriedenheit befragt. Außerdem konnten sie sich dazu äußern, wo sie Handlungsbedarf sehen und welche Angebote der Gesundheitsförderung sie sich wünschen.
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