Infektionsschutz auf der Baustelle ernst nehmen

Durch die Corona-Pandemie ist auf Baustellen das Thema Hygiene in den Vordergrund gerückt. Vieles hat sich zum Positiven verändert. Jetzt im Herbst und Winter heißt, es den Infektionsschutz weiter ernst zu nehmen.

Abstand ist auf der Baustelle oft nicht möglich. Deshalb ist es wichtig, dass z. B. immer die gleichen Teams zusammenarbeiten. Sie können gemeinsam zur Arbeit fahren oder auf der Großbaustelle sogar zusammen wohnen. Das senkt eine Infektionsgefahr deutlich. Und in Situationen, in denen man mit anderen zusammentrifft, gilt die AHA-Regel: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske.

Räume müssen regelmäßig gelüftet werden

Arbeiten finden auf der Baustelle oft im Freien statt. Aber nicht immer. Ob Innenausbau oder Arbeiten in der Werkstatt, Besprechungen oder Pausen – es gibt immer auch Situationen, bei denen sich die Beschäftigten in Räume aufhalten. Dort ist es jetzt besonders wichtig, regelmäßig zu lüften.

In Herbst und Winter beim Infektionsschutz nicht nachlassen

Bernhard Arenz, Leiter der Abteilung Prävention der Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft (BG BAU), betont in einem Interview: Lüften wird in den kommenden Monaten wichtig, um Infektionsgefahren zu verringern, auch in der Baubranche: Denken Sie an Bauwagen, Pausenräume, Büro-Container oder Sammelunterkünfte – überall hier kommen viele Beschäftigte auf engem Raum zusammen. Das birgt Risiken im Hinblick auf Corona.“ Deshalb fordert er die Beschäftigten der Baubranche auf „Lassen Sie in Herbst und Winter beim Arbeits- und Infektionsschutz nicht nach!“

Kostengünstig und effektiv: Stoßlüften über Fenster und Türen

Im Gespräch erläutert Arenz, was Lüften bedeutet. Er weist darauf hin, dass Ventilatoren und Heizlüfter dafür gänzlich ungeeignet sind. Sie bewegen die Luft nur. Doch Lüften bedeutet, die verbrauchte Luft –  in der sich Viren befinden können – durch frische Luft auszutauschen. Geschieht das über Lüftungen ist darauf zu achten, dass diese regelmäßig gereinigt und gewartet und alle notwendigen Filter ausgetauscht werden. Am besten und kostengünstigsten gelingt die Frischluftzufuhr jedoch durch einfaches Stoßlüften über Fenster und Türen.

Regelmäßig 3-10 Minuten lüften

In der Arbeitsstättenverordnung findet sich als Faustregel, regelmäßig einmal pro Stunde zu lüften, Besprechungsräume alle 20 Minuten. Die Lüftungsdauer sollte 3-10 Minuten betragen, je nachdem wie viele Personen in einem Raum sind bzw. in Abhängigkeit von Personenzahl und Raumgröße.

Damit niemand friert

Mit ein paar einfachen organisatorischen Tricks muss niemand in der Pause oder während einer Besprechung frieren:

  • Lüften Sie den Raum vor der Pause bzw. Besprechung.
  • Machen Sie Pausen versetzt. Das verringert die Personenzahl und es muss weniger lange gelüftet werden.
  • Laden Sie zu Besprechungen nur die Personen ein, die wirklich dabei sein müssen oder machen Sie mehrere kleine Besprechungen. So lässt sich der Abstand auch im Baucontainer gut einhalten.
  • Stellen Sie wenn möglich einen weiteren Baucontainer auf die Baustelle.
  • Denken Sie beim Lüftungsintervall daran, dass bei körperlich anstrengender Arbeit die Atmung zunimmt und somit auch der Aerosolanteil in der Luft höher ist als etwa bei einer sitzenden Tätigkeit im Büro.

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