Demografischer Wandel: Schwere Arbeit belastet Ältere mehr

Heben und Tragen, Dauerstehen und Zwangshaltungen zählen zu den körperlich schweren Arbeiten. Damit tut sich schon manch Junger schwer und empfindet seine Arbeit als Belastung. Doch je älter die Erwerbstätigen werden, desto mehr leiden sie unter solchen Arbeiten.

Bei der BIBB/BAuA-Erwerbstätigenbefragung 2012 wurden mehr als 17.000 Personen befragt. Die wichtigsten Ergebnisse rund um die körperlichen Arbeitsbedingungen hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) als Factsheet veröffentlicht.

Unter dem Titel " Demografischer Wandel in der Arbeit - körperlich schwere Arbeit belastet Ältere stärker" werden die Aussagen von 2 Gruppen abhängig Beschäftigter dargestellt. Auf der einen Seite Facharbeiter- und Fachangestellte, also Personen mit einer Berufsausbildung, und auf der anderen Seite angelernte Personen auf Einfacharbeitsplätzen. Die Auswertung stellt die Ergebnisse in den 3 Altersgruppen 15–34 Jahre, 35–54 Jahre und ab 55 Jahre dar.

Auch Ältere arbeiten körperlich schwer

Schwere körperliche Arbeit nimmt mit den Jahren nur wenig ab. Von der jüngsten zur ältesten Gruppe liegt der Unterschied bei den Arbeitsbedingungen Heben und Tragen, Zwangshaltung – wie etwa Arbeiten über Kopf oder kniend – und Stehen zwischen 5 und 6 %.

Mit dem Alter steigt das Gefühl der Belastung durch schwere Arbeit

Doch die älteren Erwerbstätigen fühlen sich mehr von der körperlich schweren Arbeit belastet:

  • Beim Heben und Tragen sind es in der Gruppe der 15- bis 34-Jährigen 48 %, bei den 55-Jährigen und älter 61 % , also 13 % mehr.
  • Beim Arbeiten im Stehen geben 22 % der Jungen an, sich davon belastet zu fühlen, bei den Älteren sind es 37 %, eine Zunahme von 15 %.
  • Um 16 % steigt die Belastung beim Arbeiten in Zwangshaltungen, von 41 auf 57 %.

Angelernte müssen deutlich schwerere Arbeiten ausführen

2 Dinge müssen besonders berücksichtigt werden:

  • Bei den Erwerbstätigen über 55 Jahren handelt es sich meist um die fitteren. Ein Teil dieser Alterklasse ist nämlich krankheitsbedingt schon aus dem Arbeitsleben ausgestiegen.
  • Angelernte Erwerbstätige müssen auf den Einfacharbeitsplätzen deutlich schwerere Arbeiten ausführen, und zwar besonders im Bereich Arbeiten im Stehen.

Prävention für Jung und Alt

Das Factsheet nennt als mögliche präventive Maßnahmen:

  • Passgenaue Konzepte auf Grundlage einer Gefährdungsbeurteilung entwickeln,
  • die Arbeitsbedingungen an den Einfacharbeitsplätzen verbessern,
  • gegen körperlichen Verschleiß frühzeitig vorbeugen, also schon in jungen Jahren.

Hinweise und Empfehlungen für eine alter(n)sgerechte Arbeitsgestaltung finden Sie hier.

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