Praxis-Beispiel

Massive körperliche Einschränkungen und geringe psychische Belastbarkeit einer an den Rollstuhl gebundenen Goldschmiedin

Technische Maßnahmen für die Goldschmiedin durch den Arbeitgeber:

  • Einrichtung eines behindertengerechten für Rollstuhlnutzer geeigneten Arbeitsplatzes mit unterfahrbarer Arbeitsplatte, einer modernen Drehbank und einer Galvanik, die das Vergolden der Schmuckstücke im Sitzen gestattet;
  • Einbau einer für Rollstuhlnutzer geeigneten Küche und Toilette;
  • Installation eines rollstuhlgerechten Aufzugs über 3 Etagen.

Bezuschussung der technischen Maßnahmen durch das Integrationsamt.

 
Praxis-Beispiel

Körperliche Behinderung aufgrund einer Fehlbildungsskoliose einer Kassiererin in einem barrierefreien Restaurant[2]

Technische Maßnahmen zur Einrichtung eines angepassten Arbeitsplatzes:

  • Umgestaltung des Arbeitsplatzes durch ergonomisch angepasste Lösungen,
  • behindertengerechter Umbau des Tresens zwecks Vermeidung ungünstiger Körperhaltungen und Verringerung körperlicher Beanspruchung,
  • Bereitstellung eines ergonomisch angepassten Arbeitsstuhls.

Organisatorische Maßnahmen zur Einarbeitung am neuen Arbeitsplatz:

  • Kontaktnahme zum Technischen Beratungsdienst und Abstimmung der weiteren Verfahrensweise,
  • 4-wöchiges Praktikum und 3 Monate Probebeschäftigung in einem Restaurant .

Personenbezogene Maßnahme:

  • Übernahme in ein unbefristetes Beschäftigungsverhältnis.

Bezuschussung der technischen Maßnahme durch die zuständige Arbeitsagentur.

 
Praxis-Beispiel

Körperliche Behinderung eines Landwirts durch Armamputation bei Tätigkeiten in einer Ölmühle[3]

Technische Maßnahmen zur Einrichtung eines angepassten Arbeitsplatzes:

  • Umrüstung eines Gabelstaplers auf Einarm-Bedienung,
  • Anpassung der Abfüllanlage zum Bedienen mit der linken Hand.

Organisatorische Maßnahmen zur Suche eines neuen Arbeitsplatzes entsprechend des Berufsprofils:

  • Unterstützung durch Arbeitsamt und örtlichen Integrationsfachdienst bei Vermittlung eines 4-wöchigen Praktikums in einer Ölmühle,
  • Begleitung durch den Integrationsfachdienst und Übernahme in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis in der Ölmühle.

Personenbezogene Maßnahme:

  • Einstellung als Produktionsleiter mit anspruchsvollem Arbeitsinhalt von Überwachung, Befüllen und Reinigung der Ölpresse bis zum Betanken von Lkws mit Rapsöl,
  • schöpferisches Einbringen in den Arbeitsprozess durch Vorschläge zur kontinuierlichen Verbesserung der Arbeitsabläufe.

Bezuschussung der technischen Maßnahme durch das zuständige Arbeitsamt.

 
Praxis-Beispiel

Hochgradige Hörbeeinträchtigung, Sehschwäche und Wirbelsäulenschädigung in der Vorfertigung

Technische Maßnahme für Montagehelfer in der Vorfertigung für Displaysysteme:

  • Einrichtung eines neuen Arbeitsplatzes mit einer Maschine zum halbautomatischen Zuschneiden und Bearbeiten von kleinformatigen Aluminiumprofilen.

Organisatorische Maßnahmen:

  • Einzelarbeitsplatz, keine Kommunikation mit anderen Beschäftigten erforderlich,
  • Nutzung der Erfahrungen als gelernter Schlosser.

Bezuschussung der technischen Maßnahmen durch das Integrationsamt.

 
Praxis-Beispiel

Gehörlose und schwerhörige Bauzeichnerinnen in einem Architekturbüro

Technische Maßnahmen für neue Arbeitsplätze als Bauzeichnerin:

  • Ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze einschließlich Hard- und Software,
  • Schreibtelefon zur Erleichterung der Kommunikation,
  • Licht-Blinkanlage zur Türöffnung.

Organisatorische Maßnahmen für die Tätigkeit gehörbeeinträchtigter Bauzeichnerinnen:

  • Kommunikation zwischen den Bauzeichnerinnen mittels Gebärdensprache,
  • Ausbildung von weiteren gehörbeeinträchtigten Bauzeichnerinnen.

Bezuschussung der Ausstattung durch Integrationsamt.

 
Praxis-Beispiel

Blindheit bei Prüftätigkeiten in der Endproduktkontrolle der Arzneimittel-Verpackung

Technische Maßnahmen zur Durchführung der Prüftätigkeit:

  • PC mit Sprachausgabe,
  • Computer-Tastatur mit Braille-Zeile, mit deren Hilfe Texte in Blindenschrift gelesen und damit auf Fehlerfreiheit und gute Fühlbarkeit kontrolliert werden können,
  • Scanner, mit dem der Verpackungstext eingelesen und mit der Blindenaufschrift verglichen werden kann,
  • spezielle Blindensoftware.

Organisatorische Maßnahmen zur Vorbereitung der Einrichtung eines blindengerechten Arbeitsplatzes:

  • Unterstützung durch Arbeitsassistentin zur Begleitung auf Arbeitsweg, zur besseren Orientierung auf Werksgelände und am Arbeitsplatz (3 Monate).

Bezuschussung der Kosten für Hard- und Software sowie der Arbeitsassistentin (3 Monate) durch Integrationsamt.

 
Praxis-Beispiel

Geistige Behinderung bei der Produktion von Holzverpackungen und Paletten

Technische Maßnahmen zur Einrichtung eines angepassten Arbeitsplatzes:

  • Anschaffung eines Nagelautomaten zur Herstellung von Holzpaletten.

Organisatorische Maßnahmen zur Einarbeitung am neuen Arbeitsplatz:

  • Unterstützung durch den früheren Arbeitgeber, einer Behindertenwerkstatt beim Übergang auf den allgemeinen Arbeitsmarkt,
  • Unterstützung durch den zuständigen Integrationsfachdienst während eines 3-monatigen Betriebspraktikums im nachfolgenden Betrieb zur Vorbereitung der Einglie...

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