Hautmittel umfassen Hautschutz-, Hautreinigungs- und Hautpflegemittel. Bei der Auswahl von Hautmitteln sollte auf eine gute Hautverträglichkeit und ein niedriges allergenes Potential geachtet werden. Wichtig ist ein möglichst geringer Anteil an Duft- und Konservierungsstoffen. Auf Konservierungsstoffe mit hohem Sensibilisierungspotential sollte verzichtet werden.Das sind beispielsweise Chlormethylisothiazolinon (CMI), Methylisothiazolinon (MI), Iodpropinylbutylcarbamat und Bronopol (2-Bro-mo-2-Nitropropane-1,3-Diol). CMI und MI dürfen gemäß Kosmetikverordnung in Hautmitteln, die auf der Haut verbleiben (leave-on-Produkte), wie Hautschutzmitteln und Hautpflegemitteln, nicht mehr verwendet werden. Verwendungsbeschränkungen gibt es auch für Iodpropinylbutylcarbamat.

4.4.2.1 Zubereitungsformen von Hautschutz- und Hautpflegemitteln

Hautschutz- und Hautpflegemittel werden in vielfältiger Form, zum Beispiel als Emulsion (Creme, Lotion), Gel oder Schaum, angeboten. Nachfolgend wird ein kurzer Überblick über die wichtigsten Zubereitungsformen gegeben.

Emulsionen

Bei den meisten Hautschutz- und Hautpflegemitteln handelt es sich um Emulsionen. Je nach Konsistenz werden sie in Form von Cremes oder Lotionen angeboten.

Die Basis derartiger Systeme bilden Wasser und Fette beziehungsweise Öle. Da diese beiden Komponenten nicht miteinander mischbar sind, werden Emulgatoren zugesetzt, die aufgrund ihres speziellen Aufbaus gewissermaßen eine Brücke zwischen den Wasser- und den Ölmolekülen bilden (Abb. 4-10). Je nach Mischungsverhältnis entsteht ein stabiles Gemisch, in dem entweder das Öl im Wasser oder das Wasser im Öl als fein verteilte Tröpfchen vorliegt. Man spricht von Öl-in-Wasser (O/W) und Wasser-in-Öl (W/O)-Emulsionen. Typische Alltagsbeispiele sind Milch für eine O/W-Emulsion und Butter für eine W/O-Emulsion.

Bei O/W-Emulsionen umschließt Wasser die fein verteilten Öltröpfchen. Derartige Emulsionen lassen sich leicht verteilen, ziehen schnell und rückstandslos ein und kühlen die Haut. Sie eignen sich zur Anwendung auf normaler Haut. Daneben werden sie bei akuten, nässenden Hautveränderungen eingesetzt.

Abb. 4-10

Emulsionstypen

Demgegenüber sind bei W/O-Emulsionen Wassertröpfchen in Öl verteilt. W/O-Emulsionen hinterlassen einen leichten Fettfilm auf der Haut. Dieser bewirkt nicht nur eine Rückfettung bei trockener Haut, sondern schützt auch vor Feuchtigkeitsverlust. W/O-Emulsionen werden vor allem bei trockener, rauer Haut eingesetzt.

Emulsionen können zusätzlich weitere Komponenten enthalten, zum Beispiel Füllstoffe, Stabilisatoren, Konservierungs- und Duftstoffe. Hautschutzmittel enthalten oft weitere Bestandteile, zum Beispiel adstringierende Stoffe (wie Gerbstoffe), anorganische Aluminiumsalze, Pigmente oder gewisse filmbildende Substanzen. UV-Schutzmittel enthalten spezielle Inhaltsstoffe (UV-Filter und Pigmente), die vor UV-Strahlung schützen. Hautpflegemittel enthalten oft spezielle Feuchthaltesubstanzen, wie Urea oder Glycerin.

Gele

Bei Gelen handelt es sich um Flüssigkeiten, die mit Quellmitteln (Gelbildnern) verfestigt werden. Basiert das Gel auf einer wasserlöslichen Flüssigkeit, zum Beispiel Wasser, Alkohol, Glycerol oder Propylenglycol, entstehen die fettfreien Hydrogele. Sie werden mit Quellstoffen wie Poloxameren, Stärke, Cellulose-Derivaten, Carbomeren oder Magnesium-Aluminium-Silicaten geliert. Setzt man Öle als Basis ein, entstehen die sogenannten Oleogele. Als Quellstoffe können beispielsweise Polyethylen, kolloidales Siliciumdioxid, Aluminium- oder Zink-Seifen verwendet werden.

Die fettfreien Hydrogele werden oft als Grundlage für UV- oder Hautschutzmittel eingesetzt. Sie haben einen starken Kühleffekt.

Schäume

Schäume oder Schaumcremes werden aus flüssigen oder halbfesten Emulsionen hergestellt. Sie werden in einem Druckbehältnis mit einem Treibmittel, zum Beispiel Pro-pan oder Butan beaufschlagt. Durch das schlagartige Verdampfen des Treibmittels bei der Anwendung wird die Emulsion aufgeschäumt. Schäume lassen sich leicht verteilen und ziehen gut ein.

Liposomale Systeme

Liposomen sind mikroskopisch kleine, wassergefüllte Hohlkörper, die von Lipiddoppelschichten umgeben sind (Abb. 4-11). Zur Bildung der Lipiddoppelschichten werden in Hautcremes sogenannte Phospholipide eingesetzt, deren Hauptbestandteil das aus der Sojapflanze stammende Phosphatidylcholin (Lecithin) ist.

Abbildung kann aus Gründen des Urheberrechts nicht dargestellt werden.

Abb. 4-11 Aufbau von Liposomen (Kreise = hydrophile Köpfe, gewellte Linien = lipophile Fettsäureketten)

Aufgrund ihres Aufbaus dringen Liposome leicht in die Haut ein und werden dort in der Barriereschicht gebunden. Sie werden meistens als Träger für bestimmte Wirkstoffe, zum Beispiel UV-Filter, genutzt. So lassen sich wasserlösliche Wirkstoffe im Kern der Liposomen einschließen. Fettlösliche Stoffe können in den Lipiddoppelschichten deponiert werden. Die Wirkstoffe können auf diese Weise gezielt in die Haut eingeschleust und dort freigesetzt werden.

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