In welcher Zielsetzung der ASA "Anliegen des Arbeitsschutzes und der Unfallverhütung" berät, ist abhängig von der Unternehmensstruktur sehr unterschiedlich.

In kleinen und sehr kleinen Unternehmen ist die ASA-Sitzung oft der zentrale Anlass, bei dem überhaupt Arbeitsschutzthemen behandelt und dokumentiert werden. Das gilt umso mehr, wenn es wenig technische Risiken gibt und Themen der Arbeitsschutzorganisation im Vordergrund stehen, wie

  • Durchführung und Dokumentation der Gefährdungbeurteilung,
  • Durchführung und Dokumentation von Unterweisungen,
  • Unfallversicherung,
  • betriebliche Funktionen, wie Sicherheitsbeauftragte/r, Ersthelfer, Brandschutzhelfer.

In einer so überschaubaren Konstellation kann z. B. die Maßnahmenermittlung und -nachverfolgung zur Gefährdungsbeurteilung unmittelbar in der ASA-Sitzung vorgenommen werden. Es bietet sich auch an, in der ASA-Sitzung aktuell anstehende Themen vorzustellen und zu besprechen, wie z. B. Ergonomie an Bildschirmarbeitsplätzen (z. B. im Zusammenhang mit einer anstehenden Neubeschaffung von Mobiliar), Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen oder Verhalten in Notfällen. Solche Themen können, wenn sie geeignet aufbereitet und präsentiert werden, dann auch gleich als betriebliche Unterweisung für die Anwesenden dokumentiert werden.

Auf diese Weise wird dafür gesorgt, dass alle oder zumindest viele Funktionsträger eines kleinen Unternehmens im Arbeitsschutz auf einem Wissensstand und gemeinsam in arbeitsschutzrelevante Prozesse eingebunden sind. Das trägt dazu bei, dass – eine gewisse Grundmotivation vorausgesetzt – Interesse an einem guten Arbeitsschutzniveau im Unternehmen entsteht und entwickelt werden kann.

Wenn ein ASA eher groß besetzt und in der Unternehmensstruktur hoch angesiedelt ist, also verschiedene Abteilungsleitungen/Geschäftsführung o. Ä. teilnehmen, macht es keinen Sinn, auf dieser Ebene Detailfragen breit zu diskutieren und Lösungsansätze in der ASA-Sitzung zu entwickeln. Das gilt umso mehr, wenn die Teilnehmer unterschiedlichen Arbeitsbereichen angehören und Detailthemen nur einzelne betreffen.

In diesen Fällen müssen Themen inhaltlich so vorbereitet werden, dass sie sinnvoll und mit vertretbarem Zeitaufwand in den ASA-Sitzungen bearbeitet werden können.

Ziele der ASA-Arbeit können dann sein:

  • Vorstellung von anstehenden Themen und Klärung, in wessen Zuständigkeit sie weiter bearbeitet werden,
  • Diskussion vorbereiteter Themen (mit gut vorbereiteten Informationen und im überschaubarem Zeitrahmen),
  • Präsentation von Ergebnissen, Vorgaben und Maßnahmen, die umzusetzen sind.

Themen, die in der ASA-Sitzung nicht zu Ende diskutiert werden können und Entscheidungen, die nicht im ASA direkt getroffen werden können, müssen entsprechend weitergegeben und weiter bearbeitet werden. Dazu sind gute und stabile Kommunikationsstrukturen erforderlich. Es sollte darauf geachtet werden, dass spätestens bis zur nächsten ASA-Sitzung Rückmeldungen vorliegen. Gegenüber Aufsichtsbehörden und unter QM-Gesichtspunkten ist es wichtig sicherzustellen, dass relevante Arbeitsschutzprozesse nicht einfach im Sand verlaufen.

 
Praxis-Beispiel

Endlosthemen im ASA

Beauftragung von Gabelstaplerfahrern, Beschaffung von Schutzhandschuhen, Entsorgen von Gefahrstoffen und vieles mehr ...

"Weiß jemand, ob das mittlerweile erledigt ist?" Das ist eine Frage, die in vielen ASA-Sitzungen zu häufig gestellt wird. Und oft weiß keiner der Anwesenden eine konkrete Antwort.

Solche Fragen sollten möglichst vor der ASA-Sitzung besprochen werden. In der ASA-Sitzung wird allenfalls berichtet, wie der Stand ist und ggf. woran es liegt, wenn es hier nicht weiter geht.

 
Achtung

Gute ASA-Praxis

Unabhängig davon, ob in der ASA-Sitzung Detaillösungen erarbeitet oder Ergebnisse und Entwicklungen präsentiert werden sollen – ob es sinnvoll investierte Arbeitszeit ist, hängt maßgeblich von der Qualität der Durchführung ab. Wurden die Termine frühzeitig abgestimmt und wurde rechtzeitig eingeladen? Ist die Sitzung thematisch gut vorbereitet, effektiv moderiert und dokumentiert? Wird der Zeitrahmen eingehalten? Das ist wichtig, damit der gesamte Prozess der ASA-Arbeit nicht ins Stocken kommt, aber auch zur Dokumentation gegenüber Aufsichtsbehörden und um die Motivation zur Teilnahme und aktiven Mitgestaltung für alle Beteiligten zu erhalten. Wer seine Arbeitszeit und seine Aufmerksamkeit in eine ASA-Sitzung investiert, sollte dafür ein gewisses Maß an Informationszugewinn und Fortschritt in den anstehenden Prozessen erwarten können. Für eine schlecht organisierte "Kaffee-Runde", die immer um dieselben Themen kreist, nehmen sich engagierte Funktionsträger bald keine Zeit mehr.

Gestaltungsmöglichkeiten sind z. B.:

  • Sinnvoll und interessant aufbereitete Information, z. B. zur Maßnahmenumsetzung, zum Unfallgeschehen, zu Neuerungen im Arbeitsschutz, zu vorgesehenen Beschaffungen u. v. m.
  • Muster, Bilder, Beispiele für z. B. Schutzausrüstung oder Arbeitsmittel, damit nach Möglichkeit auch ASA-Mitglieder Einblick in ein Thema bekommen, die nic...

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