Amazon startet Plattform für Emissionsgutschriften für seine Lieferanten und Kunden
Laut Amazon richtet sich der neue Service an Unternehmen in seiner Wertschöpfungskette, die Netto-Null-Klimaziele formuliert haben. Das Angebot soll ihnen dabei helfen, in hochwertige Emissionsgutschriften zu investieren, um ihre klimaschädlichen Kohlenstoffemissionen auszugleichen. Der US-Einzelhandelsriese betont, dass er damit Probleme angehen will, die den Markt für freiwilligen CO₂-Ausgleich komplex machen, allen voran die mangelnde Transparenz und Qualität der Zertifikate.
Angebot soll Scope-3-Emissionen von Amazon reduzieren
Der Einzelhändler hat erklärt, dass er für seine Emissionsgutschriften nach Möglichkeit branchenführende Standards verwendet und die Entwicklung strengerer Standards unterstützt, wenn bestehende Kontrollen unzureichend sind. Amazons Investitionen in Emissionsgutschriften konzentrieren sich derzeit auf drei Bereiche: Vermeidung von Entwaldung, Wiederherstellung von Wäldern und die Förderung der technologischen Kohlenstoffentfernung.
Kara Hurst, Chief Sustainability Officer des Unternehmens, sagte, das Unternehmen werde seine „Größe und seine hohen Prüfstandards nutzen, um zusätzliche Investitionen in die Natur zu fördern“. Mehrere Unternehmen wie Flickr, die Immobilienberatungsgruppe Seneca und die Unterhaltungselektronikfirma Corsair nehmen bereits an dem Programm teil, hieß es in einer Erklärung.
Der neue Service ist eine Erweiterung des Amazon Sustainability Exchange Resource Centre. Diese Plattform wurde im vergangenen Jahr ins Leben gerufen, um Unternehmen - vor allem in der Lieferkette von Amazon - kostenlosen Zugang zu Nachhaltigkeitstools und -ressourcen zu bieten. Mit diesem Angebot will Amazon unter anderem den CO₂-Fußabdruck seiner Lieferkette (Scope 3) reduzieren.
SBTi: Zertifikate sollten auf Restemissionen beschränkt werden
Am Dienstag erklärte die Science-Based Targets Initiative, die Unternehmen bei der Festlegung von Dekarbonisierungszielen unterstützt, dass Kohlenstoffgutschriften von Unternehmen genutzt werden könnten, aber auf Restemissionen beschränkt werden sollten. Das ist der kleine, unvermeidbare Teil, der übrig bleibt, nachdem ein Unternehmen alles getan hat, um seine Emissionen zu reduzieren. Eine umfassendere Nutzung von Emissionsgutschriften zur Erreichung von Dekarbonisierungszielen ist nicht im Sinne der Initiative.
Der von Amazon-Gründer Jeff Bezos ins Leben gerufene Bezos Earth Fund ist neben der Ikea Foundation einer der beiden Gründungsfinanzierer der SBTi. Bis vor kurzem war die Stiftung ein wichtiger Unterstützer der Initiative, doch die regelmäßigen Zahlungen wurden nicht verlängert. Beobachter spekulieren, ob Bezos mit diesem Schritt sein Verhältnis zu Donald Trump verbessern wollte.
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