Nachhaltige Innovationsstrategien – Wie Unternehmen Bedürfnisse übersetzen können
Innovation und Nachhaltigkeit sind zentrale Begriffe, wenn es um die Lösung der drängendsten globalen Probleme geht. Unternehmen stehen unter starken Innovationsdruck, während sie gleichzeitig mehr Nachhaltigkeit und soziale Verantwortung praktizieren sollten. Die Grundfrage in Tobias Ruhnkes Buch „Nachhaltige Innovationsstrategien“ ist daher: Wie können Bedürfnisse und neue Technologien so verknüpft werden, dass es Unternehmen möglich wird, der sozialen Verantwortung und dem Nachhaltigkeitsaspekt gerecht zu werden?
Auf 259 Seiten erläutert der gelernte Augenoptikermeister, Diplom-Kaufmann und Diplom-Volkswirt, wie Unternehmen ihre Bedürfnis- und Technologiewahrnehmung und ihre „Übersetzungskompetenz“ mit CSR erweitern können. Der Autor betrachtet Innovationen als eine Übersetzungsleistung zwischen Bedürfnis und Technologie. Damit radikale, disruptive Innovationen entstehen können, müssen die Bedürfnisse der Organisation erfasst werden, die fernab gegebener Technologie liegen. Dazu bedarf es anspruchsvollerer Methoden in Bereichen jenseits des Stammkundenmarktes.
Wie können sozial verantwortliche Innovationen entwickelt werden?
"Kreativität bedeutet nicht, etwas Neues völlig aus dem Nichts heraus zu entwickeln, sondern die gegebenen Mittel neu zu verwenden. Die Zuordnung von Mittel und Zweck ist eine rein gedankliche Verbindung. Dem Gegenstand ist nicht eingebaut, wozu er verwendet werden soll, und doch ergibt es keinen Sinn, ihn völlig vom Zweck losgelöst zu denken. Was soll eine Schere anderes sein als eine Schere, mit dem Zweck zu schneiden? Kreativität und Innovation sind insofern die Synthese einer Paradoxie: Sie beziehen die Mittel auf einen konkreten Zweck und lösen dabei die starre Bindung zwischen beiden immer wieder auf bzw. stellen sie infrage."
- Tobias Ruhnke
Das Buch beleuchtet Wege, die zu sozial verantwortlichen Innovationen führen, ohne dabei aus einer moralischen Perspektive Forderungen an die Unternehmen zu stellen. Stattdessen wird die soziale Verantwortung als erweiterter Wahrnehmungsbereich herausgearbeitet, der Möglichkeiten zur Innovation bietet, die dem klassischen Marketing verschlossen bleiben.
Nachhaltige Innovationen als Übersetzungsarbeit
Ruhnke beleuchtet in seinem Buch zunächst aus einer betriebswirtschaftlichen Sicht, wie Kundenbedürfnisse in Innovationen übersetzt werden können. Er stellt dabei die Rolle des Marketings in den Vordergrund. Dabei denkt er die gesellschaftliche Verantwortung von Unternehmen und deren Auswirkungen auf Innovationsstrategien mit.
Er begreift CSR als Erfolgsfaktor, beleuchtet aber auch mögliche Schwierigkeiten eines „sozial verantwortlichen Marketings.“ Portfolio-Diversifizierung bedeutet für ihn nicht zuletzt, die „Widersprüche von zukünftigen Gesellschaftsbedürfnissen und […] realen Mainstream-Konsum, der in weiten Teilen alles andere als nachhaltig ist, unter einen strategischen Hut zu bekommen.“
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Das Buch ist am 13.07. bei Schäffer-Poeschel erschienen. Sie können es hier im Haufe-Shop bestellen.
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