Grundidee von Smart Cities

Smart Cities sind Städte, die durch die Nutzung und Implementierung intelligent vernetzter Informations- und Kommunikationstechnologien einen Weg suchen, die zunehmende Komplexität zu managen und dabei die unterschiedlichen Sub-Systeme (Ernährung, Mobilität, Gesundheit etc.) zu verbinden. Gleichzeitig besteht das Ziel, einen Mehrwert für die Gesellschaft zu schaffen. Es soll ein smartes Umfeld aus der Summe an fortschrittlichen Informations- und Kommunikationstechnologien und deren sinnvoller Nutzung wie auch Integration in die Dienstleistungen unter Einbezug der Menschen entstehen.[1]

Voraussetzungen für die Entwicklung zur Smart City

Eine Verwaltung, die sich der Digitalen Transformation im Innenverhältnis, also innerhalb der öffentlichen Verwaltung, entzieht, bietet keinen Ansatzpunkt und auch keine Grundlage für eine Smart City. Auch kann eine Kommune nicht von heute auf morgen zur Smart City mit den unterschiedlichsten Smart Services und Smart Products werden. Dafür braucht es vielerlei Dinge:

  • zielgerichtete systematische Investitionen und Entwicklungen,
  • professionalisierte kommunale IT (s. Kap. 4) und
  • entsprechende Rahmenbedingungen (s. Kap. 5).

Nach Nam und Pardo[2] werden neben den technologischen Faktoren, in die investiert werden muss, auch die humane und institutionelle Infrastruktur genannt (s. Abb. 3). Die technologischen Faktoren zielen dabei auf die Integration der dargestellten Sub-Systeme. Die Humanfaktoren sollten eine "lernende Stadt" ermöglichen und die institutionellen Faktoren fokussieren auf "Governance"– also "smartes" Regieren und Verwalten.

Nam/Pardo

Abb. 3: Faktoren und Komponenten einer Smart City[3]

Wie aus einer Kommune eine Smart City wird

Der Weg für die Kommunen ist dabei weit, denn noch ist keine digitale Stadt umgesetzt. Der Weg gestaltet sich in einem stetigen Prozess, der eine Kommune "reifen" lässt. Nach Jaekel[4] besteht dieser kontinuierliche Prozess aus 4 Reifegraden, die eine Kommune durchläuft:

  1. Connected City (die digitale Integration aller Beteiligten ist geschaffen, Plattformen können miteinander kommunizieren);
  2. Smarter City (die erzeugten Daten und deren Verarbeitung erfolgen in einem Big Data Management und werden als Big Data angeboten);
  3. Participatory City (kollaboratives Arbeiten und Leben in Zusammenhang und Nutzung von Smart Data kennzeichnen die Kommune);
  4. Agile City (die Kommune kann sich innovativ, hoch flexibel an neue Entwicklungen und Trends in Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kultur etc. anpassen.).

Wie dieser Weg von den Verantwortlichen ausgestaltet wird, wird die Zukunft zeigen. Dass manche Kommunen daran arbeiten, den ersten Reifegrad hinter sich zulassen, zeigen unterschiedliche Bespiele.[5] Ob dabei eine aufeinander abgestimmte Struktur entstehen kann, die auch eine digitale vernetzt kooperierende öffentliche Verwaltung mit aufgelösten Raum- und Zeitgrenzen im Blick hat, bleibt abzuwarten.

[1] Ender, Smarte Menschen zieht es in Smarte Städte, HMD Praxis der Wirtschaftsinformatik 4/2015, S. 467–469; http://dx.doi.org/10.1365/s40702-015-0159-8 (letzter Abruf am 21.4.2022).
[2] Nam/Pardo, Conceptualizing Smart City With Dimensions of Technology, People, and Institutions, Proceedings of the 12th Annual International Digital Government Research Conference: Digital Government Innovation in Challenging Times, 2011, S. 282-291; http://smartcitiescouncil.com/system/files/resources/Conseptualizing%20smart%20city.pdf (letzter Abruf am 31.7.2014).
[3] Nach Nam/Pardo, Conceptualizing Smart City With Dimensions of Technology, People, and Institutions, Proceedings of the 12th Annual International Digital Government Research Conference: Digital Government Innovation in Challenging Times, 2011, S. 286.
[4] Vgl. Jaekel, Smart City wird Realität, 2015, S. 222.
[5] https://www.bundesverband-smart-city.de/forumm (letzter Abruf am 22.6.2017).

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