Richtiges Medium

E-Mail oder Papier? Was ist das richtige Medium für die Informationen der Mandanten? Die Antwortet lautet: Es kommt darauf an - nämlich auf die Mandaten.

Die Prüfungs- und Steuerberatungsgesellschaft Deloitte orientierte sich für Ihre Mandanteninformationen an einer Kundenzufriedenheitsanalyse. „Sie zeigte, dass unsere Kunden mit zielgerichteten Informationen versorgt sein wollen“, sagt Inga Gernet, die das Marketing für den Bereich Steuern bei Deloitte in München koordiniert. Nun erhalten Kunden monatlich News, ergänzt durch aktuelle Hinweise („Alerts“) zu tagesaktuellen Themen. Der Versand erfolgt ausschließlich via E-Mail. Das werde von den Kunden ausdrücklich so gewünscht, sagt Gernet.

Bei der Münchner Sozietät Peters, Schönberger & Partner (PSP) ergab eine Umfrage genau das Gegenteil. „Nahezu alle Befragten plädierten in unserer Befragung dafür, unseren Newsletter – der alle zwei Monate erscheint – in Papierform zu beziehen“, sagt StB Stefan Groß, zuständig für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Die Vorliebe für die Printvariante wurde insbesondere damit begründet, dass dann die Wahrnehmung eher gewährleistet sei. Das heißt aber nicht, dass PSP dem Internet als Informationskanal nichts abgewinnen könnte. So wird der aktuelle Praxistipp zur Umsatzsteuer ebenso per E-Mail versandt wie die Ad-hoc-Informationen zum Steuer- und Wirtschaftsrecht. „Die Schnelligkeit des Internets war in diesem Fall das ausschlaggebende Kriterium für die Wahl dieses Mediums“, so Groß.

Verstärkt Gedanken machen sich Steuerkanzleien darüber, wie sie die Formate attraktiver gestalten könnten. Es soll mehr Spaß machen, die Publikationen zu lesen. Daher werden Themen nicht mehr allein in Form des klassischen Fachaufsatzes aufbereitet, sondern auch mit Fallbeispielen veranschaulicht.

Bei PSP haben die Mandanteninformationen ein Editorial, sogar an so schwierige journalistische Stilformen wie die Glosse traut man sich heran. Die letzte Seite wird immer mit bunten Themen gefüllt, die insbesondere eine persönliche Bindung zur Kanzlei herstellen sollen. Das wirkt natürlich nur, sofern die Texte auch grafisch ansprechend gestaltet werden. PSP beauftragt hierfür eine Werbeagentur, die mit der Corporate Identity der Kanzlei vertraut ist.

Bei größeren Steuerberatergesellschaften wie Deloitte oder Ecovis wird das intern erledigt. Denn sie verfügen über Marketingabteilungen, die beim Schreiben von journalistischen Texten Unterstützung leisten. Bei PSP hingegen entscheiden die Steuerberater gemeinsam mit einem eigens engagierten Redaktionsteam über Themen und Inhalt der Publikationen. Die Steuerberater kennen ihre Mandanten und deren Anliegen und wissen schließlich am besten, was diese interessiert.

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