"Wir brauchen im nächsten Jahr ein zweites Paket für Unternehmen und Selbstständige", sagte der neue Vorsitzende des Parlamentskreises Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Christian von Stetten, der Nachrichtenagentur dpa.

Es gehe nicht um Steuersenkungen, aber wichtige Erleichterungen. "Die Leute wollen ihre Steuererklärung wieder verstehen." Ziel sei, auch Betriebsprüfungen der Finanzämter zu beschleunigen. "Damit können wir dann Aufbewahrungsfristen für Belege und Steuerunterlagen von zehn auf fünf Jahre senken."

Ein erstes Steuervereinfachungsgesetz war im Herbst nach einem Kompromiss mit dem Bundesrat unter Dach und Fach gebracht worden. Dazu gehören eine Erhöhung des Arbeitnehmer-Pauschbetrags von 920 Euro auf 1.000 Euro sowie Verbesserungen bei Kinderbetreuungskosten. Zuletzt waren nach Medienberichten in der Koalition Zweifel laut geworden, inwiefern in dieser Legislaturperiode noch weitere wichtige Steuervorhaben angepackt werden sollen.

In der Euro-Schuldenkrise dürfe der Fokus nicht allein auf den Folgen für Banken und Konzerne liegen, sagte von Stetten, der als Chef des Wirtschaftsflügels auf Michael Fuchs (CDU) gefolgt ist. In Gesprächen über weitere Hilfstranchen mit Griechenland solle etwa stärker darauf hingewiesen werden, dass nicht nur Staatsanleihen, sondern auch offene Rechnungen bei Mittelständlern bedient werden müssten. "Der Druck, den ein kleines Ingenieurbüro machen kann in Athen, ist derzeit praktisch gleich null", kritisierte von Stetten.