Azubis fehlen öfter - aber weniger lang
Auszubildende fehlen öfter bei der Arbeit, als der Durchschnitt der Beschäftigten. Aber: nicht so lange. Insgesamt seien Auszubildende mit 11,5 Fehltagen im Jahr 3,3 Tage weniger krankgeschrieben als der Durchschnitt. Von 100 Azubis kämen pro Jahr 201 gelbe Scheine. Im Durchschnitt seien es nur 122 Krankschreibungen. Dies geht auf dem Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) hervor, der am 28. Juni 2017 vorgestellt wurde.
Regionale Unterschiede bei Fehlzeiten von Azubis
Interessanterweise gibt es laut Report erhebliche regionale Unterschiede bei den Fehlzeiten der Auszubildenden. In allen neuen Bundesländern liegen sie demnach im Schnitt höher als in den alten. In Baden-Württemberg war die Quote 2016 mit 9,6 Fehltagen am geringsten, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (10,7), Hamburg (11,1), Bayern (11,2) und Bremen (11,6). In Sachsen-Anhalt lag sie mit 16,8 Fehltagen am höchsten, gefolgt von Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern (16,0), Brandenburg (15,0) und Berlin (14,0). In Thüringen hatten die Azubis im vergangenen Jahr mit 12,7 Fehltagen die mit Abstand niedrigste Quote im Osten.
Azubis sind weniger lang arbeitsunfähig
Wenn Azubis ausfallen, fehlen sie im Schnitt knapp sechs Tage, nur halb so lang wie das Mittel der Berufstätigen. TK-Chef Jens Baas erklärte bei der Vorstellung des Reports, die häufigen, aber relativ kurzen Ausfälle legten den Verdacht nahe, dass es sich vor allem um leichtere Beschwerden handele. Tatsächlich gehe etwa ein Viertel der Fehlzeiten auf Erkältungen, Mandelentzündungen und Ähnliches zurück. Überdurchschnittlich betroffen seien Azubis auch von Verletzungen und Vergiftungen. Vor allem männliche Azubis haben der Untersuchung zufolge besonders häufig Unfälle.
Schneller Anstieg psychischer Erkrankungen
Und auch bei den Auszubildenden sei ein steter Anstieg psychisch bedingter Beschwerden festzustellen. Bei ihnen sind zwar laut TK die psychisch bedingten Fehlzeiten noch geringer als im Durchschnitt, sie steigen aber schneller an. Seit 2000 haben sie sich mit 108 Prozent mehr als verdoppelt. Der Anstieg bei Berufstätigen insgesamt liege bei 88 Prozent.
Arbeitsunfähigkeit: Welche Rolle spielt die Digitalisierung?
«Zu den hohen Fehlzeiten kommt ein hohes Arzneimittelvolumen», unterstrich Baas. Auffallend hoch seien dabei Antibiotika- sowie Psychopharmakaverschreibungen. Es lasse sich zwar aus den Daten kein direkter Zusammenhang herstellen. Aber die größte Veränderung, die unsere Gesellschaft in den vergangenen Jahren beeinflusst habe, sei sicherlich die Digitalisierung. Die jüngere Generation wachse damit zwar auf, aber die TK-Berater berichteten immer häufiger aus den Unternehmen, dass es den Azubis schwerer falle, «sich über längere Zeit zu konzentrieren, dass sie mehr Stress empfinden und dass sie Probleme haben abzuschalten».
-
Wie wirkt sich Krankengeld auf die Rente aus?
3.288
-
Urlaub während Krankschreibung: Besteht ein Krankengeldanspruch?
2.005
-
Entgeltfortzahlung und Krankengeld - unterschiedliche Berechnungen beachten
1.906
-
Neue Arbeitsverhältnisse
1.781
-
Erstattung des Verdienstausfalls bei stationärer Mitaufnahme endet
1.18810
-
Folgen der Aufforderung
1.095
-
Krankengeld können nicht nur Arbeitnehmer beanspruchen
1.071
-
Ab Juli gilt eine neue Bescheinigung bei Erkrankung eines Kindes
973
-
Erste Fragen zur neuen AU-Bescheinigung
960
-
Fahrkosten: Wann Krankenkassen Fahrkosten übernehmen
932
-
Sozialversicherung ins Grundgesetz?
07.10.2024
-
Wegeunfall beim Abholen von Arbeitsschlüsseln nach privatem Wochenendausflug möglich
02.10.2024
-
Bundesrat gibt grünes Licht für Stärkung der medizinischen Forschung
27.09.2024
-
Pflegebegutachtung per Videotelefonie
27.09.2024
-
G-BA regelt Verordnung für Krankenbeförderung per Fernbehandlung
25.09.2024
-
Zuzahlungsbefreiung der gesetzlichen Krankenkassen
24.09.20248
-
Sozialversicherungswerte 2025: die voraussichtlichen Rechengrößen im Leistungsrecht
20.09.2024
-
Keine Berufsausbildungsbeihilfe bei Wohnen im elterlichen Haushalt
20.09.2024
-
Finanzentwicklung der GKV im 1. Halbjahr 2024
16.09.2024
-
Falscher Psychotherapeut hat keinen Anspruch auf Honorar
12.09.2024