Elke Eller hört bei der Tui auf

Der Reisekonzern Tui ist in schwerem Fahrwasser. Sein Überleben wird derzeit durch Milliardenkredite gesichert, die der Staat bereitstellt. Die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells ist nicht gewährleistet, auch wenn die Corona-Pandemie abklingt. Mitten hinein in diese Unsicherheit kündigt Dr. Elke Eller an, ihren bis Oktober 2021 laufenden Vorstandsvertrag nicht mehr zu verlängern. Die Personalvorständin, die für die Bereiche HR, Security, Health and Safety sowie Group Insurance zuständig ist, begründet das wie folgt: "Nach vielen Jahren in operativer und strategischer Verantwortung in Unternehmen und den sechs intensiven Jahren im Vorstand bei Tui möchte ich Ende 2021 in eine nächste Phase starten. Deshalb habe ich den Aufsichtsrat frühzeitig informiert, dass ich meinen bestehenden Vertrag nicht über den Oktober 2021 hinaus verlängern möchte."
Gutes Timing für Elke Ellers Abschied bei der Tui
Eller, die zu den 40 führenden HR-Köpfen des Personalmagazins zählt, ist bekannt dafür, ihre Karriereschritte sorgfältig und frühzeitig zu planen. Ihren Abgang als Präsidentin des Bundesverbandes der Personalmanager (BPM) kündigte sie frühzeitig an und verließ den Berufsverband auf dem Höhepunkt ihres Ansehens. Den Abschied bei der Tui kündigt sie zu einem Zeitpunkt an, zu dem die anstehenden Restrukturierungsmaßnahmen noch nicht beschlossen sind und sie nicht in der Schusslinie von internen Auseinandersetzungen steht. Das vorgezogene Abschlusszeugnis des Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Dieter Zetsche ist eine große Würdigung ihrer Arbeit bei der Tui: "Im Namen des gesamten Aufsichtsrates danke ich Frau Dr. Eller für ihr großes Engagement für die Tui. Das Personalressort der Tui ist heute international, effizient und digital aufgestellt. Eine strategische und moderne Personalarbeit sowie die Talententwicklung haben für Aufsichtsrat und Vorstand auch in der Zukunft höchste Priorität. Dr. Eller hat dabei wichtige Weichen gestellt, die auch in die Zukunft wirken."
Ähnlich lobende Worte findet auch Fritz Joussen, CEO der Tui AG: "Elke Eller hat nicht nur den Wandel der Unternehmenskultur entscheidend geprägt, sondern insbesondere auch mobiles und flexibles Arbeiten in allen Bereichen des Konzerns vorangetrieben. Gerade in der Pandemie zahlt es sich aus, dass sich die Tui hier in den letzten Jahren zukunftsfest aufgestellt hat. Die Pandemie wird die Tui und den Tourismussektor als Ganzes noch bis in das Frühjahr im Griff behalten. Ich freue mich, dass Elke Eller weiter mit ganzer Energie an Bord ist und die Übergabe der Aufgaben gut vorbereiten wird." Das Timing für den Abschied ist Eller, die der HR-Szene hoffentlich erhalten bleibt, im Blick auf die eigene Karriereplanung geglückt. Das Unternehmen steuert auf die schwierigste Phase seiner jüngsten Unternehmensgeschichte zu.
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