Berufsausbildung: Ausbildungs-Ass 2017 vergeben

Mit dem "Ausbildungs-Ass" werden jährlich Ausbildungsbetriebe mit vorbildlichen Konzepten ausgezeichnet. Auch dieses Jahr konnten elf Ausbilder die Jury mit ihren Ideen und Initiativen überzeugen. 

Schon zum 22. Mal haben die Wirtschaftsjunioren Deutschland, die Junioren des Handwerks und die Inter-Versicherungsgruppe die Auszeichnung "Ausbildungs-Ass" vergeben. Die Preisverleihung fand am 23. Oktober im Bundesministerium für Wirtschaft und Energie statt, Schirmherrin war Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries.

Ziel des "Ausbildungs-Asses" ist es, herausragendes Engagement bei der Vorbereitung Jugendlicher auf das Berufsleben zu fördern und anzuerkennen. Die elf Gewinner wurden in drei Kategorien ausgezeichnet. Folgende Unternehmen und Initiativen konnten die Jury diesmal überzeugen.

Gewinner in der Kategorie "Ausbildungsinitiativen"

Platz eins: Intersyst Gmbh, Dresden

Jurybegründung: "Die Intersyst GmbH wurde für ihre Kampagne " Onkel Sax Ausbildungskampagne" ausgezeichnet: Sie ging im Januar 2012 mit 20 Unternehmen an den Start. Geschaffen wurde eine Plattform in der Region, auf der sich Ausbildungsunternehmen präsentieren können und ihre Möglichkeiten aufzeigen. Mittlerweise beteiligen sich fast 140 regionale Unternehmen und es bestehen Kooperationen mit über 20 Schulen. 2016/2017 fanden knapp 40 kostenfreie Veranstaltungen für Schulen statt. Die Kampagne wird ohne Fördergelder und nur durch Unternehmen der Region getragen."

Platz zwei: Azubi-Kommunal, Bielefeld

Jurybegründung: "Azubi-Kommunal ist eine Imagekampagne der Kommunen in Ostwestfalen-Lippe und im Münsterland. Fast 120 Stadt-, Gemeinde-, und Kreisverwaltungen haben sich dafür zusammengetan, um ihre Ausbildungsberufe im öffentlichen Dienst zu bewerben. Kernstück des Projekts ist die Webseite www.azubi-kommunal.de. Bisher wurden zwei größere Werbemaßnahmen umgesetzt."

Platz drei: Absolvio GmbH, Hagen

Jurybegründung: "Mit einer Trainingsplattform für Auszubildende zur Vorbereitung auf schriftliche IHK-Prüfungen hat die Absolvio GmbH ein zeitgemäßes Lern-Tool entwickelt. Der Leitgedanke ist es, jedem Auszubildenden bundesweit den unentgeltlichen Zugang zu den digitalen Lerninhalten schnell, einfach und effektiv zu ermöglichen. Ob kurz im Bus, ausführlich im Unternehmen oder noch einmal schnell am Abend – die flexible Nutzung auf Handy, Tablet oder PC ermöglicht selbst gewählte Lerneinheiten, abgestimmt auf die Bedürfnisse sowie Ansprüche einer digitalisierten Jugend."

Gewinner in der Kategorie "Industrie, Handel, Dienstleistung"

Platz eins: Frank Schwarz Gastro Group GmbH, Duisburg

Jurybegründung: "Die Frank Schwarz Gastro Group ist ein Integrationsbetrieb für Menschen mit körperlichem Handicap. Das Unternehmen hat bisher insgesamt sechs Arbeitsplätze für Menschen mit körperlicher Behinderung geschaffen. Deshalb hat das Unternehmen auch einen jungen Mann mit dem Handicap stark eingeschränkter Sehkraft in die Lehre genommen, der aber über einen besonders ausgeprägten Geschmacks- und Geruchssinn verfügt. Mit dieser Voraussetzung und der Unterstützung seines Ausbildungsbetriebes hat er im Laufe der Zeit ein sicheres Gefühl für den Geschmack der Speisen und ist mittlerweile Geselle mit eigenem Arbeitsbereich."

Platz zwei: Sparkasse Düren, Düren

Jurybegründung: "Die Sparkasse Düren nutz die grundsätzliche Aufgeschlossenheit und die Kompetenzen der Auszubildenden gegenüber digitalen Medien. Mit 'Ausbildung 4.0' stellt sie das Unternehmen auf das veränderte Lernverhalten von ein und berücksichtigt die persönlichen Bedürfnisse der Jugendlichen beim Lernen. Die einmalige Anschaffung von Tablets ermöglicht den konsequenten Einsatz von 'Prüfungs-TV' in der Ausbildung. Diese umfassende Lernbegleitung umfasst circa 130 Erklärvideos, die methodisch und didaktisch aufgebaut auf die Prüfungsanforderungen der IHK zugeschnitten sind. Das Ergebnis: schneller Lernerfolg und eine intensive Nutzungsquote."

Platz drei: Pro Potsdam GmbH, Potsdam

Jurybegründung: "Seit vielen Jahren besetzt die Pro Potsdam GmbH viele ihrer Arbeitsstellen mit im Unternehmen ausgebildeten Jugendlichen. Dadurch wird die Einarbeitungsphase auf ein Minimum reduziert und die Gewöhnungsphase umgangen. Attraktive Zusatzleistungen ergänzen das Gesamtprogramm und motivieren die jungen Menschen. Das Unternehmen ermöglicht jedoch auch Menschen in besonderen Lebenssituationen eine hochqualifizierte Ausbildung. Neben der Ausbildung junger Geflüchteter bietet das Unternehmen auch eine vierjährige Ausbildung in Teilzeit für junge Mütter und Leistungssportler an."

Sonderpreis: Rewe Markt GmbH, Köln

Jurybegründung: "Die Rewe Markt GmbH entwickelte die Rewe Lern-App 'Frisches Wissen' und erreicht so Auszubildende mit einem Lernformat, das sie durch die tägliche Nutzung elektronischer Medien gewohnt sind. Für verschiedene Betriebssysteme verfügbar können sich die Auszubildenden anonym zielgerichtet auf Prüfungen vorbereiten. Der Lerner kann gesammelten Punkten sogar App-Champion werden. Zudem tritt durch den spielerischen Ansatz das Gefühl des fremdgesteuerten Lernens in den Hintergrund und die Eigenverantwortung der Jugendlichen wird gefördert."

Gewinner in der Kategorie "Handwerk"

Platz eins: Schaldach Möbelbau + Raum, Blankenhain

Jurybegründung: "Das Unternehmen folgte einem Hilferuf und ermöglichte einem stark eingeschränkten Jugendlichen ein Praktikum. Alle Mitarbeiter investierten viel Zeit und Geduld in die Arbeit mit dem jungen Mann. Das hat sich gelohnt – inzwischen macht der junge Mann eine Lehrausbildung im Unternehmen. Die Schaldach Möbel + Raum zeigt mit ihrem Engagement, dass Ausbildung und Inklusion im Einklang miteinander funktionieren können."

Platz zwei: Schornsteinfegermeisterbetrieb Jörg Klein, Berlin

Jurybegründung: "Der Schornsteinfegermeister nutzt ganz gezielt den Vorteil seines Kleinunternehmens. Individuelle Ausbildung nach den persönlichen Stärken und Schwächen eines jungen Menschen sind für ihn einer der wichtigsten Punkte einer fundierten Berufsausbildung. Zudem hat Jörg Klein im von Männern dominierten Handwerk auch weibliche Auszubildende eingestellt und entsprechend gefördert."

Platz drei: K + B E-Tech GmbH & Co. KG, Cham

Jurybegründung: "Mit diesem Ziel, den Handwerksberuf vor allem für junge Menschen wieder attraktiver zu machen, hat die K + B E-Tech GmbH im Jahr 2016 das modernste Ausbildungszentrum Ostbayerns mit 17 Arbeitsplätzen in der eigenen Lehrwerkstatt für bis zu 40 Auszubildende fertiggestellt. Zur Vermittlung des grundlegenden Fachwissens aus Theorie und Praxis werden neue, digitale Technologien und Medien aktiv genutzt. Dazu zählt neben einem Active-Board auch ein Feedback-System, das umfangreiche, elektronische Abfragen ermöglicht."

Sonderpreis: Friseursalon Novus, Eldingen

Jurybegründung: "Nadine Brockelmann, Inhaberin des kleinen Frisörsalons Novus, ermöglicht derzeit einer jungen Frau und Mutter das Absolvieren einer Ausbildung in Teilzeit. Der Betrieb half außerdem dabei, die weiteren Herausforderungen in ihrem Leben zu meistern und schickte seine Auszubildende sogar auf ein Auslandspraktikum. Der Frisörsalon Novus wurde erst im März 2013 gegründet."

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