In der deutschen Wirtschaft zeichnet sich möglicherweise ein Ende des fast drei Jahren anhaltenden Stellenbooms ab. Erstmals seit dem Ende der Finanzkrise ist die Arbeitskräftenachfrage wieder etwas stärker geschrumpft. Den Arbeitsagenturen seien weniger neue Stellen als in den Vormonaten gemeldet worden, berichtete die Bundesagentur für Arbeit (BA).

Entsprechend sei der von der BA monatlich ermittelte Stellenindex um 4 auf 175 Punkte gesunken. Abgesehen von einer Delle im Sommer 2011 war die Kräftenachfrage seit Juni 2009 kontinuierlich gestiegen und hatte zuletzt ein Rekordniveau erreicht.

Nach Bundesagentur-Einschätzung ist die Arbeitskräfte-Nachfrage trotz des leichten Einbruchs im Februar weiterhin hoch. „Die starke Nachfrage wird weiter getragen durch die im letzten Jahr erstaunlich robuste wirtschaftliche Entwicklung in Deutschland“, heißt es in einer BA-Mitteilung.

Die Vielzahl an freien Stellen hänge allerdings auch mit der in Hochkonjunkturphasen häufigeren Jobwechseln zusammen. Da nicht immer gleich der geeignete Bewerber gefunden werde, blieben viele Stellen für längere Zeit unbesetzt. Dies erhöhe die Zahl der offenen Stellen. Auch schalteten inzwischen mehr Firmen als früher die örtlichen Arbeitsagenturen bei der Mitarbeitersuche ein.