Studie zu HR-Startups: Alles auf Neustart Infografik

Wie gelingt die Zusammenarbeit zwischen Start-up und Corporate? Welche Erwartungen zur Kooperation bestehen? Eine Studie der Wiesbaden Business School, der Beratungs­gesellschaft HKP und des Personalmagazins bringt Licht ins Dunkel.

Grundsätzlich bieten HR-Start-ups für alle Personalbereiche technologiebasierte Lösungen an, vom Recruiting und der (strategischen) Personalplanung über die Personalverwaltung und -entwicklung bis hin zum Performance Management und der Gesundheitsvorsorge. Allerdings zeigt sich – für Kenner der Szene wenig überraschend –, dass die meisten HR-Start-ups im Recruiting-Umfeld zu finden sind, wie die Verteilung entlang des Solution Focus auf Seite 27 zeigt. Im Folgenden werden nur ausgewählte Teilfunktionen vorgestellt.

Recruiting

Allein ein Fünftel der Start-ups bietet Online-Plattformen für die Personalbeschaffung. Weitere 13 Prozent bieten Recruiting-Dienstleistungen an, die keine Plattform im eigentlichen Sinne sind. Sie bringen also nicht bloß Nachfrager und Anbieter zusammen, sondern ermöglichen beispielsweise die automatisierte Schaltung von Stellenanzeigen in unterschiedlichen Kanälen (zum Beispiel die Start-ups „Personalcom“ oder „Study Script“), Active Sourcing (zum Beispiel „Catch Talents“ und „Talentwunder“) oder den Einsatz von Chatbot-Technologien (zum Beispiel „Jobpal“ und „VCV“). 

Learning & Development 

Der zweitgrößte Bereich ist Learning & Development (mit etwa 16 Prozent), in dem schon seit Jahrzehnten mit digitalen Technologien experimentiert wird. Neben der klassischen Digitalisierung von Lerninhalten und der Administration (zum Beispiel die Start-ups „Evalea“ und „Spot-Academy“) gibt es erste Chatbot-basierte Angebote (zum Beispiel „AI Coaching“ oder „Evoach Bots“) und Trainings in der virtuellen Welt (zum Beispiel „Virtual Reality“). Mit dabei ist auch „Precire“, ein Start-up, das von sprachbasiertem Recruiting umgestellt hat und nun Führungskräfte hinsichtlich ihrer Kommunikationsstile weiterentwickelt.

Feedback, Recognition & Performance Management

Eine Reihe von HR-Start-ups (etwa sieben Prozent) bietet Applikationen an, über die entweder Mitarbeiter-Feedback eingeholt werden kann oder über die sich Mitarbeitende gegenseitig Rückmeldungen geben beziehungsweise Lob aussprechen können (zum Beispiel „Kununu Engage“, „HR Instruments“ und „Tap My Back“). Aufbauend auf den Analysen offerieren manche Anbieter auch noch weitergehende Dienstleistungen, beispielsweise hinsichtlich Performance Management oder Führungskräfteentwicklung (zum Beispiel „Peakon“ und „Resourceful Humans“).

People & Workplace Analytics

Der Schritt vom Datensammeln über Feedback- und Umfrage-Apps hin zur Auswertung ist nicht weit. Schließlich sollen aus den Rückmeldungen der Mitarbeitenden ja auch handlungsorientierte Schlussfolgerungen gezogen werden. Anbieter aus diesem Bereich (zum Beispiel „Function HR“ oder „Predict 42“) analysieren Daten, etwa um herauszufinden, was die Treiber der Arbeitszufriedenheit sind, was Führungskräfte besser machen können oder wie man Schlüsselpersonen mit hoher Abwanderungswahrscheinlichkeit doch noch davon überzeugt, zu bleiben. Neben diesen eher klassischen Fragen ermöglichen HR-Start-ups auch datenbasierte Einblicke in aktuelle und zukünftige Tätigkeiten, Kosten und Kompetenzen von HR – oder gleich der gesamten Belegschaft (zum Beispiel „Content“ und „HR Forecast“).

Es gibt also eine reichhaltige Palette an HR-Start-ups, deren Angebote unterschiedlich innovativ sind. Manche verbessern bestehende Prozesse, indem sie sie digitalisieren. Andere nehmen eine bestimmte HR-Dienstleistung und denken diese ganz neu. Wieder andere verändern mit ihrer Lösung die bestehenden Arbeitsprozesse der HR Professionals in den etablierten Unternehmen. Neben der Frage, welches Problem man mit welchem Produkt lösen will und kann, müssen noch einige weitere Aspekte beachtet werden, wenn die Kooperation zwischen Corporates und HR-Start-ups von Erfolg gekrönt sein soll.

Schlagworte zum Thema:  HR-Startup, HR-Software, Marktanalyse