Recruiting bei der "Best Student Challenge": Absolventen-Battle

Bei der "Best Student Challenge" treten Bachelor- und Masterabsolventen bei einer Art Massen-Assessment gegeneinander an. Unternehmen können eigene Aufgaben einbringen – in der Hoffnung, dort geeignete Kandidaten zu finden. Carolin Buchmaier, Personalerin bei Stihl, berichtet von ihren Erfahrungen.

Haufe Online-Redaktion: Sie haben bereits als Firmenvertreter an der "Best Student Challenge" teilgenommen. Wie läuft die Veranstaltung ab, und welche Aufgaben bekommen die Teilnehmer gestellt?

Carolin Buchmaier: Die Best Student Challenge beginnt für circa 4.500 Studenten mit einem Online-Assessment. Die besten 60 bekommen im zweiten Schritt eine Einladung zum Finaltag. Jetzt kommen die Unternehmen ins Spiel und begleiten die Studenten bei sechs unterschiedlichen Challenges. Die Challenge unseres Unternehmens, Stihl, war in diesem Jahr eine Diskussion zur Produktlancierung einer neuen Motorsäge, bei der die Studenten in den Dimensionen Kommunikation und Initiative Punkte sammeln konnten. Der Student, der am Ende des Tages die meisten Punkte sammeln kann, wird "Best Bachelor" beziehungsweise "Best Master".

Haufe Online-Redaktion: Vom Prinzip her ähnelt die Veranstaltung also einem firmeninternen Assessment Center…

Buchmaier: Der Grundgedanke ist gleich. Wir wollen vielversprechende Talente kennenlernen und im Wettkampf beobachten. Dabei zählen verschiedene Kriterien: Wie motiviert ist ein Kandidat, wie erfolgreich will er sein, welche Stärken kann er zeigen? Wir erleben ganz unterschiedliche Seiten an den Teilnehmern und wollen sie dann in persönlichen Gesprächen besser kennenlernen. Das ist bei der "Best Student Challenge" und in unserem eigenen Assessment Center natürlich ähnlich.

Gewinner Best Student Challenge 2016

Haufe Online-Redaktion: Was haben Sie als Unternehmensvertreter dann davon, an der Challenge teilzunehmen?

Buchmaier: Die "Best Student Challenge" unterscheidet sich deutlich von anderen Recruiting-Events: Uns gefällt dabei besonders der Wettkampfgedanke. Die besten Studenten bundesweit messen sich miteinander – und wir können die Talente in dieser ganz besonderen Situation beobachten. Das Besondere für uns ist der persönliche Kontakt zu den Studenten, die an der Challenge teilnehmen. Durch die Kleingruppen während der Übungen können wir einzelne Studenten genau beobachten und uns ein Bild machen. Aber auch die Gespräche im Anschluss machen die Veranstaltung zu einem besonderen Tag für uns. 

Haufe Online-Redaktion: Haben Sie schon Kandidaten aus der Challenge rekrutiert?

Buchmaier: Wir haben bereits Praktikanten rekrutiert, die wir dort kennengelernt haben. Außerdem haben sich einige der teilnehmenden Studenten nach der Veranstaltung direkt bei uns gemeldet – und auf einige sind wir aktiv zugegangen. Die Studenten sind sehr interessiert und schätzen den Kontakt zu den Unternehmen. Studenten, die ein Interesse haben, sich mit anderen und vor allem mit den "Besten" zu messen, zeichnen sich für uns als Recruiter vor allem durch große Motivation und Erfolgsstreben aus.

Carolin Buchmaier verantwortet das Personalmarketing beim Maschinenbauunternehmen Stihl.

Das Interview führte Andrea Sattler, Redakteurin Personal.