Mitarbeiterzufriedenheit: Langeweile im Job vorbeugen

Vielfältige Aufgaben und spannende Herausforderungen. Mit solchen Versprechen werben Personaler gerne. Der Büroalltag sieht aber oft ganz anders aus – nämlich eintönig und langweilig. Warum das so ist und wie Führungskräfte das ändern können, zeigt eine neue Untersuchung.

Pro Woche verbringen deutsche Büroangestellte bis zu acht Stunden damit, sich einfach nur zu langweilen. Das schätzt mehr als die Hälfte (57 Prozent) der 500 deutschen Führungskräfte, die der Personalvermittler Robert Half für eine neue Arbeitsmarktstudie befragt hat.

Mitarbeiterzufriedenheit: Warum sich Mitarbeiter langweilen, obwohl es viel zu tun gibt

Woran es liegt, dass sich so viele Arbeitnehmer im Büro langweilen, haben die Personalvermittler ebenfalls untersucht. Eine interessante Frage. Denn, dass die Mitarbeiter nichts zu tun haben, sagt fast keiner (1 Prozent) der befragten Führungskräfte. Nach Einschätzung der Manager sind die Gründe für Langeweile am Arbeitsplatz vielmehr:

  • Aufgabenprofile, die die Mitarbeiter weder fordern noch Anreize schaffen – das sagen 30 Prozent der Studienteilnehmer.
  • Überflüssige oder schlecht organisierte Meetings – darin sehen ebenfalls 30 Prozent der Manager einen wesentlichen Grund für Langeweile im Job.
  • Eintönige Aufgaben ohne Abwechslung oder Tätigkeiten, die schlichtweg öde sind – das macht die Büroarbeit für 28 beziehungsweise 22 Prozent langweilig.
  • Strikte Richtlinien und starre Ablaufpläne, die die Mitarbeiter einschränken sind für 20 Prozent der Manager ein Langeweile-Faktor.

"Manager können neue Herausforderungen schaffen"

Die Führungskräfte nehmen sich jedoch auch selbst in die Pflicht: So sagen noch 19 Prozent der Befragten, es liege vor allem an schlechtem Management, wenn sich die Mitarbeiter langweilen.

Das sieht der Studienverantwortliche Thomas Hoffmann, Director North bei Robert Half, ganz ähnlich. Denn Manager könnten oft schon eingreifen, bevor sich die Mitarbeiter zu langweilen beginnen. Um mehr Abwechslung zu schaffen, empfiehlt er zum Beispiel, Routinearbeiten im Team regelmäßig neu zu verteilen oder bei Bedarf ganz auszulagern. "Neue Herausforderungen können Manager außerdem schaffen", sagt Hoffmann, "indem sie Mitarbeitern mehr Verantwortung übertragen und sie ermutigen, selbst Lösungen zu finden." Worauf es dabei ankommt, können Sie in der News "Digital Leadership: Wie Mitbestimmung im Unternehmen funktioniert" nachlesen.


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