Führungskräfte: Work-Life-Balance und Wahl des Arbeitgebers

Welche Aspekte Führungskräften bei einem Jobwechsel wichtig sind, zeigt eine neue Studie: Demnach spielen neben einem verantwortungsvollen Aufgabenbereich, einem Karrieresprung und Topgehalt auch die Work-Life-Balance eine große Rolle – und das nicht nur bei den Jüngeren.

Erst vor kurzem hat eine Studie ergeben, dass rund jede zweite Führungskraft unter bestimmten Umständen einen Jobwechsel wagen würde. Eine neue Umfrage gibt nun genauer Aufschluss darüber, welche Kriterien den Managern dabei am wichtigsten sind. Dafür hat der Personalberater Intersearch Executive Consultants 150 Vorstände, Geschäftsführer und Bereichsleiter befragt. Der wichtigste Aspekt ist den Ergebnissen der Befragung zufolge ein verantwortungsvoller Aufgabenbereich, den sich 94 Prozent der Manager wünschen. Für 92 Prozent geben ein Karrieresprung und ein Topgehalt den Auslöser für einen Jobwechsel.

Unternehmen sollten früh eine marktgerechte Bezahlung signalisieren

Dass die Führungskräfte ihren Wunsch nach einem hohen Gehalt auch in die Realität umsetzen können, legt ein weiteres Ergebnis nahe: Vier von fünf der befragten Führungskräfte haben demnach bei ihrem letzten Wechsel eine Gehaltserhöhung von über 20 Prozent erhalten. "Ein Topgehalt ist für die Manager selbstverständlich Unternehmen, die hochkarätige Kandidaten für sich gewinnen wollen, müssen jedoch mehr bieten", kommentiert Dieter Albeck, Geschäftsführender Gesellschafter von Intersearch, dieses Ergebnis. Albeck empfiehlt: "Die Unternehmen sollten daher früh signalisieren, dass sie marktgerecht zahlen. Wer niedrig pokert, wird keine Topkandidaten in der Auswahl haben."

Gute Work-Life-Balance ist in allen Altersklassen beliebt

Neben diesem materiellen Wechselkriterium erfreut sich auch eine ausgewogene Work-Life-Balance großer Beliebtheit: 87 Prozent der befragten Führungskräfte sagen, diese sei ihnen wichtig. Überraschend ist dabei, dass die Work-Life-Balance nicht nur bei den jüngeren Arbeitnehmern der vielzitierten Generation Y eine Rolle spielt bei der Entscheidung für oder gegen einen potenziellen Arbeitgeber. Bei den über 55-Jährigen erreicht das Kriterium 88 Prozent Zustimmung und damit fast genauso viel wie bei den 25- bis 34-Jährigen (89 Prozent) und den 35- bis 44-Jährigen (90 Prozent). In der Gruppe der 45- bis 54-Jährigen wünschen sich den Studienergebnissen zufolge vier von fünf Managern ein harmonisches Verhältnis von Arbeit und Privatleben. Bei der Wahl eines Arbeitgebers legen die Befragten zudem Wert auf ein gutes Unternehmensimage: 84 Prozent finden dies wichtig.