Frauenquote: Mehr Kitaplätze sind die Lösung

Noch eine Gegnerin der Frauenquote: Die Vorsitzende des Verbands Junger Unternehmer, Marie-Christine Ostermann, hat die Bundesregierung vor jeglicher Form einer gesetzlichen Frauenquote gewarnt. Sowohl die Pläne der Familienministerin als auch der Arbeitsministerin seien kontraproduktiv.

"Jede Frau, die aufgrund einer Quote einen Job bekommt, fühlt sich demotiviert", so Ostermann. Statt eine Frauenquote einzuführen, müssten Politik und Unternehmen die Kinderbetreuung drastisch verbessern. "Wir brauchen noch viel mehr Kitaplätze und Ganztagsschulen. Wir müssen uns nicht wundern, dass gerade in Dax-Konzernen wesentlich weniger Frauen in den Führungspositionen sind."

Nötig sind nach Ansicht von Ostermann auch flexible Arbeitszeiten und Heimarbeitsplätze. Und: "Meetings muss es tagsüber und nicht am Abend geben. Dann können Frauen und auch Männer Karriere machen und sich trotzdem um Kinder und Familie kümmern."

Hier ist sich Ostermann trotzdem eins mit der Bundesfamilienministerin Kristina Schröder. Diese sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass eine feste Quote den Alltag der meisten Frauen überhaupt nicht ändere. Vielmehr müssten die Firmen Arbeitsbedingungen kinderfreundlicher gestalten und die Politik müsse für den Rechtsanspruch auf einen Kitaplatz sorgen. Karriere könnten immer noch zu oft nur jene Frauen machen, für die jemand zu Hause die Kinder versorgt, einkauft und die Kleider bügelt.

Schröder führt damit ihren Streit mit Arbeitsministerin Ursula von der Leyen um die Frauenquote fort. Die Familienministerin bleibt bei ihrem Nein zu einem gesetzlich vorgeschriebenen Frauenanteil für Vorstände und Aufsichtsräte.

dpa