So werden interne Frauennetzwerke zum Erfolg
Vielleicht das wichtigste Ergebnis der Studie: "Kein Netzwerk ist von der Stange, die Geschichten der Gründung sind ganz individuell", schreiben die Initiatoren der Studie gleich zu Beginn ihres Studienberichts. Ein Frauennetzwerk ist zwar weder Allheilmittel noch Selbstläufer und kann niemals eine ausgewogene Diversity-Strategie ersetzen, doch ist es als ernsthafte Maßnahme innerhalb der Diversity-Aktivitäten nicht zu unterschätzen und – so legen die Studienergebnisse nahe - liefert durchaus erheblichen Mehrwert.
Was können Netzwerke bewirken?
96 Prozent der Befragten glauben, dass ein aktives Netzwerk der Karriere zu Gute kommt. 65 Prozent der Befragten haben in ihrer Vergangenheit schon einmal von ihrem Business-Netzwerk profitiert. 64 Prozent der Befragten wurden in der Vergangenheit schon einmal um eine persönliche Empfehlung gebeten, als eine Position in ihrem Unternehmen neu besetzt werden sollte.
Dies ist das Ergebnis einer Online-Befragung im Juni und Juli 2017. 435 Personen haben den Fragebogen vollständig ausgefüllt, davon sind 283 Personen weiblich (65,1 Prozent) und 152 Personen männlich (34,9 Prozent). Zusätzlich führten die Studienautoren noch Interviews mit Diversity-Managern, HR-Fachleuten und Initiatoren interner Netzwerke. Thema war dabei auch, was die Erfolgsfaktoren für ein solches Netzwerk sind.
Was macht ein erfolgreiches Netzwerk aus?
Als wichtigsten Erfolgsfaktor sehen die Befragten "offene Kommunikation" (69 Prozent nannten dieses Faktor). Zudem sollten in einem erfolgreichen Netzwerk Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund (47,4 Prozent), aber mit ähnlichen Wertvorstellungen (40,2 Prozent) zusammenkommen. 38,9 Prozent wünschen sich die Möglichkeit, sich einzubringen. Weniger wichtig sind eine konkrete Zielvorgabe und gute Führung des Netzwerks. Nur rund 13 Prozent nannten diese beiden Punkte als erfolgskritisch.
Ein internes Frauennetzwerk gründen: In vier Schritten zum Erfolg
Die Gestaltung von internen Frauennetzwerken ist in jedem Unternehmen anders geregelt. Ausschlaggebend sei, wer die Initiative gründet, so die Studienautoren. Denn daraus resultieren unterschiedliche Herausforderungen und Fragestellungen. Ein internes Netzwerk sei zudem kein Selbstläufer. Unternehmen, die sich dazu entschließen ein Frauennetzwerk zu etablieren, sollten sich im Klaren darüber sein, dass dafür dauerhaft Kapazitäten eingeplant werden müssen. Die Erfahrung zeige, dass ein eigenes Budget zu diesem Zwecke nahezu unumgänglich ist, um auch langfristig Erfolge zu verzeichnen. Außerdem empfehlen die Studienautoren, die Zielgruppe "Frau" genau zu betrachten und gegebenenfalls zu unterteilen. Für Führungskräfte mag der Austausch auf ihrer eigenen Hierarchiestufe beispielsweise förderlicher sein als der regelmäßige Austausch mit allen Frauen eines Unternehmens, denn die Relevanz der Themen kann sich verändern.
Wer in seinem Unternehmen ein internes Netzwerk etablieren möchte, dem legt der Studienbericht folgende vier Projektphasen nahe:
- Grundsätzliche Überlegungen und Konzeption
- Botschafter und Schirmherren gewinnen
- Programmatische Gestaltung und Kick-off
- Das Netzwerk mit Leben füllen
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