Coronavirus: Handlungshilfen für Personaler
Die Hoffnung, dass die Epidemie an Deutschland vorbeigehe, werde sich nicht erfüllen, sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) im Interview mit den Tagesthemen und warnte zugleich vor Panikreaktionen. Man könne nicht das "gesamte öffentliche Leben in Deutschland lahmlegen", so der Minster. Ein gemeinsamer Krisenstab des Innen- und Gesundheitsministeriums soll am 27. Februar 2020 seine Arbeit aufnehmen. Gleichzeitig kündigte Spahn eine verbesserte Informationskampagne dazu an, wie Bürger sich schützen können.
Indes haben zahlreiche Unternehmen bereits Maßnahmen ergriffen, um sich gegen Infektionsfälle mit Convid-19 unter den Mitarbeitenden oder gegen krisenbedingte Produktionsausfälle zu wappen, wie die Deutsche Presse-Agentur berichtet. So hat die Lufthansa ein Programm zur Kostensenkung gestartet und sämtliche Flugverbindungen auf das chinesische Festland bis Ende März gestrichen. Neueinstellungen prüft das Unternehmen und setzt diese teilweise bis auf Weiteres aus.
Unternehmen und Veranstaltungen ergreifen Sofortmaßnahmen wegen Coronavirus
Die weltgrößte Tourismusmesse ITB (4. bis 8. März 2020) verschärft auf Anweisungen der Gesundheitsbehörden die Zutrittsbedingungen. Aussteller, die innerhalb der vergangenen zwei Wochen in einem Risikogebiet wie China, Südkorea oder Italien waren und Kontakt zu einer infizierten Person hatten beziehungsweise typische Symptome aufweisen, erhalten keinen Zutritt. Aussteller müssen eine Erklärung ausfüllen, um Zugang zum Messegelände zur erhalten.
Die Veranstalter der Reifenmesse Tire Technology Expo in Hannover (25. bis 27. Februar 2020) gehen noch einen Schritt weiter: Messebesucher müssen sich vor dem Einlass einem elektronischen Screening unterziehen, das die Körpertemperatur misst. Wer Fieber hat, darf nicht auf das Gelände. Im Gegensatz dazu ergreift der franzöische Lebensmittelkonzern Danone strategische Maßnahmen und korrigiert seine Jahresziele um zwei bis drei Prozent nach unten. Während solche eher extremen Entscheidungen die höchste Managementebene betreffen, gibt es auch für Personaler Handlungsempfehlungen im Pandemiefall.
Coronavirus: Handlungshilfen für die Personalabteilung
Präventionsmaßnahmen zu entwicklen und zu kommunizieren, liegt in der Verantwortung von HR und Kommunikation. Auch Notfallpläne im Falle krankheitsbedingter Personalengpässe sollte HR bereithalten. Die Haufe Group hat die fünf wichtigsten kurzfristigen Vorbereitungsmaßnahmen für Personaler zusammengefasst:
- Bestimmung der unbedingt notwendigen Mitarbeiter (Schlüsselpersonal) unter Berücksichtigung von sozialen Aspekten und Erkrankungswahrscheinlichkeiten (Versorgung schulpflichtiger Kinder, Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel etc.).
- Identifizierung der innerbetrieblichen Abläufe, die ständig überwacht beziehungsweise nicht unterbrochen werden dürfen, um den Betrieb aufrecht zu erhalten (beispielsweise Werkschutz oder IT).
- Maßnahmen zur Reduzierung der Ansteckungsgefahr durch Einrichtung flexibler Arbeitsplätze und Arbeitszeiten (Telearbeitsplätze, gestaffelte Schichtregelung, Vereinzelung).
- Festlegung von Vertretungsregelungen für kritische Positionen und gegebenenfalls Einarbeitung mehrerer Mitarbeiter als mögliche Vertreter oder temporäre interne Umbesetzungen.
- Einschränkung von Dienstreisen aufgrund von Quarantänebestimmungen oder unsicherer Lage (stattdessen Telefon- oder Videokonferenzen).
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