CHRO als Sprungbrett für den CEO-Posten
HR befindet sich im Aufwind, denn CHROs wird eine zunehmend strategische Rolle in Unternehmen zuteil – davon sind knapp dreiviertel (73 Prozent) der Befragten Personalchefs und HR-Führungskräfte der Boyden-Studie überzeugt. So sind CHROs immer stärker auch als Berater von Vorständen und Geschäftsführung gefragt – denn an der Personalpolitik hängt auch der Erfolg des CEOs.
Jörg Kasten, Managing Partner von Boyden Deutschland, sieht die Gründe für die Entwicklung insbesondere darin, dass Themen, die häufig in HR angesiedelt sind oder dieses betreffen (beispielsweise Diversity, Arbeitsplatzgestaltung und Technologien), generell an Bedeutung gewinnen. Indirekt profitiert das Personalwesen auch vom "War for Talent". "Passende Talente verfügbar zu haben, wird künftig mindestens genauso bedeutsam sein, wie die Verfügbarkeit von Finanzmitteln", sagt Robert Winterhalter, Global Leader HR bei Boyden. Demnach müssen CEO, CFO und CHRO ihre Zusammenarbeit intensivieren.
Bedeutung des CHRO zeigt regionale Unterschiede
Dass der CHRO einflussreich ist, darin sind sich die Studienteilnehmer einig. Geht es darum, seinen strategischen Einfluss auf die oberste Führungseben zu bewerten, zeigen sich jedoch deutliche regionale Unterschiede. Während in Südamerika das Zutrauen in den Personalchef besonders groß ist (90 Prozent), schätzen die Befragen in Nordamerika (71 Prozent), Großbritannien (68 Prozent) und Deutschland (62 Prozent) seine Bedeutung als geringer ein. Die stärker wahrgenommene Bedeutung des CHRO in Lateinamerika könnte unter anderem in der langen Wirtschaftskrise Brasiliens begründet sein, die Unternehmen zu langfristigeren Planungen und Change-Prozessen zwang.
Transformation als Bewährungsprobe für den CHRO
Transformationsprozesse können Personalchefs also eine Gelegenheit bieten, sich für höhere Aufgaben zu empfehlen – nicht nur in Südamerika, sondern auch in Europa. Denn das Gelingen von Digitalisierungsstrategien in Unternehmen ist eng verknüpft mit der Arbeit von HR. Den CHRO als Sprungbrett zum CEO sehen insbesondere HR-Führungskräfte aus den Bereichen Professional Services (91 Prozent) und Aus- und Weiterbildung (92 Prozent). Weniger optimistisch schätzen Befragte aus Industrie und Bankensektor (jeweils 79 Prozent) das Gewicht des Personalchefs ein.
Für die Erhebung wurden weltweit 310 CHROs, Führungskräfte und HR-Entscheider über alle Branchen befragt. Die Teilnehmer kamen aus den USA, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Mexiko, Brasilien und Australien.
Das könnte Sie auch interessieren:
Interview mit Simone Siebeke zum "Personalvorstand der Zukunft"
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
653
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber wissen müssen
616
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
341
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
329
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
296
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
277
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
266
-
Acht rettende Sätze für schwierige Gesprächssituationen
202
-
Mitarbeiterfluktuation managen
1874
-
Der große NLP-Bluff Teil I: Wie alles begann
1778
-
Warum zu viel Harmonie die Produktivität zerstört
05.12.2025
-
Die richtigen Skills mobilisieren
04.12.2025
-
Personalabbau wegen Mindestlohnerhöhung
03.12.2025
-
Wie People Analytics echte Wirkung entfaltet
02.12.2025
-
Zeitfresser bAV: Wie HR-Teams unbemerkt in die Haftung rutschen
01.12.2025
-
Betriebliche Altersvorsorge im Reformmodus
01.12.2025
-
Wirtschaftskrise drückt Inklusion in deutschen Unternehmen
28.11.2025
-
MINT-Fachkräftemangel bleibt trotz Wirtschaftskrise hoch
27.11.2025
-
Tipp der Woche: Impulse für die "Arbeit an der Zukunft"
27.11.2025
-
Arbeitsplatzkultur und wirtschaftlicher Erfolg
26.11.2025