Wann Mitarbeiter Boni für Geschäftsführer ablehnen
Auf die Frage "Empfinden Sie Bonuszahlungen an Geschäftsführer im Großen und Ganzen als gerecht, eher gerecht, eher ungerecht oder ungerecht?" antworteten 41 Prozent der Befragten mit gerecht oder eher gerecht. 55 Prozent empfanden solche Bonuszahlungen als ungerecht oder eher ungerecht. Bei Befragten, in deren Unternehmen bereits Boni gezahlt wurden, ändert sich das Bild: Von diesen halten 51 Prozent Bonuszahlungen für gerecht oder eher gerecht, 47 Prozent für ungerecht oder eher ungerecht. Das belegt eine Studie die Zusammenarbeit vom Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und der Universität Bamberg entstanden ist.
Die Beteiligung von Mitarbeitern hat dabei deutlichen Einfluss auf die Einschätzung der Befragten. "Boni werden besonders häufig dann als gerecht erachtet, wenn auch weitere Beschäftigte des Unternehmens am Erfolg partizipieren", erklärt Gesine Stephan, die Leiterin des IAB-Forschungsbereichs "Arbeitsförderung und Erwerbstätigkeit".
Gründe für Bonuszahlungen sind entscheidend
Von Bedeutung sind auch die konkrete Situation des Unternehmens und die Begründung für die Bonuszahlungen. Bonuszahlungen werden zum Beispiel häufiger als gerecht bewertet, wenn es maßgeblich von der Geschäftsführung zu verantworten war, dass das Unternehmen in einem schwierigen Marktumfeld einen Gewinnzuwachs erzielen konnte. Dagegen sinkt die Zustimmung zu Boni für die Geschäftsführung, wenn ein Gewinnzuwachs auf Rationalisierungsmaßnahmen folgte.
Auch Alter, eigenes Einkommen und Gewerkschaftszugehörigkeit spielen eine Rolle
Persönliche Merkmale der Befragten spielen bei der Bewertung der Boni ebenfalls eine Rolle: Ältere Personen beispielsweise schätzen Bonuszahlungen häufiger als ungerecht oder eher ungerecht ein. Zudem beeinflussen Einstellungen und Eigeninteressen die Einschätzungen. Gewerkschaftsmitglieder stehen Bonuszahlungen ablehnender gegenüber als Nicht-Gewerkschaftsmitglieder.
Befragte, die ihr Einkommen als ungerecht niedrig empfinden, bewerten Bonuszahlungen bei Managern als weniger gerecht. Diejenigen Beschäftigten, die selbst Bonuszahlungen erhalten, beurteilen diese auch bei Geschäftsführungen grundsätzlich häufiger als gerecht oder eher gerecht.
Lösung: Mitarbeiter auch am Erfolg beteiligen
Nur wenn Beschäftigte die Bonuszahlungen an Geschäftsführer im eigenen Betrieb als ungerecht einschätzen, werden häufiger negative Folgewirkungen genannt. In diesem Fall geben mehr als die Hälfte der Befragten an, dass sich durch Boni die Motivation unter den Mitarbeitern ihres Betriebs verschlechterte.
Die Studie beruht auf den Angaben von mehr als 1.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigten aller Branchen.
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber beachten müssen
3.005
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
1.588
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
1.521
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
1.280
-
Krankschreibung per Telefon nun dauerhaft möglich
1.275
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
1.197
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
1.025
-
Checkliste: Das sollten Sie bei der Vorbereitung eines Mitarbeitergesprächs beachten
629
-
Pflicht zur psychischen Gefährdungsbeurteilung
578
-
Datenschutz und Mitbestimmung bei Mitarbeiterbefragungen
413
-
Tipp der Woche: Flexibilität für die Deskless Workforce
19.09.2024
-
Die besten Bewerbermanagementsysteme 2024
18.09.2024
-
Wann werden Jobbörsen abgeschafft?
18.09.2024
-
Führung auf Knopfdruck
18.09.2024
-
Wirtschaft fehlt der Mut zur Transformation
17.09.2024
-
New-Work-Barometer 2024: Wie aus Heimarbeit Homeoffice wurde
17.09.2024
-
Verfahren zur Personalauswahl: Bestandsaufnahme und Digitalisierung
16.09.2024
-
bAV-Verwaltung: Wie entkommen Personalabteilungen dem Papierdschungel?
16.09.2024
-
Neurodiversität in der Arbeitswelt
13.09.2024
-
KI durchbricht die Männer-Monotonie in der IT
12.09.2024