Die Mitarbeiter wollen aufstehen
Mitarbeiter, die vorwiegend am Schreibtisch arbeiten, wollen lieber mehr laufen oder stehen, statt den ganzen Tag zu sitzen. Das belegt nun eine Studie des Instituts für Bewegungstherapie, bewegungsorientierte Prävention und Rehabilitation an der Universität Köln.
BGM-Studie: In den Büros wird gesessen
Neu an der Untersuchung ist, dass die Forscher direkt bei den Mitarbeitern nachgefragt haben. Denn bislang hätten wissenschaftliche Studien vor allem die gesundheitlichen Auswirkungen von BGM-Maßnahmen untersucht. Die eigentliche Zielgruppe, erklärt Studienleiterin Birgit Sperlich, sei dabei meist nicht befragt worden.
Hier hat Sperlich mit ihrem Forscherteam nun nachgehakt und dabei die folgende Ausgangssituation festgestellt: Laut der Studie, für die die Wissenschaftler 614 deutsche Büroangestellte befragt haben, verbringen die Mitarbeiter den Großteil (73 Prozent) ihrer Arbeitszeit im Sitzen. 10 Prozent des Arbeitstags stehen sie, knapp 13 Prozent verbringen sie laufend und etwa 4 Prozent der Arbeitszeit entfallen auf körperlich fordernde Tätigkeiten.
Viel mehr Bewegung bitte!
Diese Bürostuhl-Realität am Arbeitsplatz ist allerdings nicht im Sinne der Mitarbeiter, wie die Studie der Uni Köln auch deutlich macht: Demnach wollen die Mitarbeiter nämlich nur etwas mehr als den halben Tag (54 Prozent) im Sitzen verbringen. Den Rest ihrer Arbeitszeit würden sie gern anteilig laufen (23 Prozent), stehen (16 Prozent) oder mit körperlich fordernden Tätigkeiten verbringen (8 Prozent).
Insgesamt stellen die Forscher damit fest, dass die Mitarbeiter pro Acht-Stunden-Tag gern 46 Minuten länger laufen und 26 Minuten länger stehen würden als sie es tatsächlich tun – ein deutliches Signal.
Wer lange arbeitet, will weniger sitzen
Dieses Ergebnis scheint gerade für Unternehmen interessant zu sein, in denen die Arbeitstage lang sind. Denn die Wissenschaftler aus Köln verweisen ebenfalls auf einen messbaren Zusammenhang zwischen den Arbeitsstunden und dem Wunsch nach mehr Bewegung. Die wesentliche Einsicht aus der Studie lautet: Je mehr Stunden die Mitarbeiter arbeiten, desto größer ist der Unterschied zwischen der Zeit, die sie tatsächlich im Sitzen verbringen, und der Zeit, die sie gern sitzen würden.
Gerade hier zeigt sich, wie wichtig es ist, die Betroffenen einzubinden. Denn mit Stehtischen allein sei es eben nicht getan, sagt Studienleiterin Sperlich mit Blick auf das Meinungsbild unter den Befragten: "Die betrieblichen Maßnahmen sollten auch Möglichkeiten bieten, am Arbeitsplatz regelmäßig zu laufen, statt nur zu stehen."
Die künftige Herausforderungen im Gesundheitsmanagement
Wie Sie mit ungewöhnlichen Maßnahmen Gesundheitsbewusstsein schaffen
-
Essenszuschuss als steuerfreier Benefit
697
-
Workation und Homeoffice im Ausland: Was Arbeitgeber wissen müssen
602
-
BEM ist Pflicht des Arbeitgebers
350
-
Probezeitgespräche als Feedbackquelle für den Onboarding-Prozess
283
-
Vorlage: Leitfaden für das Mitarbeitergespräch
265
-
Ablauf und Struktur des betrieblichen Eingliederungsmanagements
219
-
Mitarbeiterfluktuation managen
2134
-
Das sind die 25 größten Anbieter für HR-Software
210
-
Acht rettende Sätze für schwierige Gesprächssituationen
199
-
Warum Offboarding an Bedeutung gewinnt
181
-
Jung, dynamisch, männlich: Stellenanzeigen grenzen aus
22.12.2025
-
Engagement statt PR: Inklusion als Employer-Branding-Faktor
19.12.2025
-
Haufe Live: Praxisnahe Einblicke in den KI-Einsatz
18.12.2025
-
“Nicht das Gehalt erhöhen, sondern den Gehalt”
17.12.2025
-
Wie Chat GPT und Co. die Jobsuche verändern
16.12.2025
-
Beim Anteil von Frauen in Führung verändert sich wenig
15.12.2025
-
Warum Offboarding an Bedeutung gewinnt
12.12.2025
-
"Wir müssen mit KI Schritt halten"
11.12.2025
-
Wenn der Chef-Chef anklopft
10.12.2025
-
Wie ein inklusiver Berufseinstieg gelingt
08.12.2025