Arbeitszeiten: Flexible Arbeit - was Arbeitnehmer wollen Infografik

Gleitzeit und Home-Office sind für deutsche Arbeitnehmer die wichtigsten flexiblen Arbeitsmodelle. Chinesische Mitarbeiter wünschen sich eher Sabbaticals, Japaner möchten ihre Arbeitsschichten frei wählen. Die Topthemen flexibler Arbeitsmöglichkeiten zeigt eine neue Studie.   

Die Sehnsucht nach mehr Selbstbestimmung, was Arbeitszeit und Arbeitsort angeht, hat im vergangenen Jahr weltweit deutlich zugenommen - und Angebote zur flexiblen Arbeitszeitgestaltung gehören inzwischen vielerorts zum Unternehmensalltag. Dabei stehen in Deutschland vor allem der Wunsch nach Arbeitsmöglichkeiten im Home-Office (39 Prozent) und Gleitzeit (26 Prozent) im Vordergrund. Das zeigt die Studie "Global Candidate Preferences", für welche der Personaldienstleister Manpower Group Solutions 14.000 Berufstätige in 19 Ländern befragt hat.

Die Hitliste der flexiblen Arbeitsgestaltung   

Die länderübergreifend beliebteste Form der flexiblen Arbeitszeitgestaltung ist die Option von Gleitzeit (26 Prozent), dicht gefolgt von ortsunabhängigem Arbeiten oder Home-Office (22 Prozent). Auf dem dritten Platz liegt Mitsprache bei der Einteilung der Arbeitsschichten (15 Prozent). Freistellung zur Pflege von Angehörigen, Sabbaticals sowie unbegrenzter bezahlter Urlaub haben bei jeweils fünf Prozent der weltweit Befragten oberste Priorität auf der Wunschliste der flexiblen Arbeitsmöglichkeiten.  

Wünsche an flexible Arbeitszeiten und flexible Arbeitsmodelle im internationalen Vergleich

Dabei sind die persönlichen Gründe für eine flexible Arbeitszeitgestaltung von Land zu Land ganz unterschiedlich. In Indien träumt jeder dritte Berufstätige (35 Prozent) wegen langer Anfahrtszeiten und Staus in den Städten vom Home-Office. In China wiederum ist der Wunsch nach Sabbaticals oder längeren Berufspausen dreimal so hoch wie anderswo - das rasante Unternehmenswachstum lässt viele Arbeitnehmer im Reich der Mitte nach Ruhe und Entspannung suchen.

Deutsche wollen vor allem Gleitzeit und Home-Office

Und die Deutschen? Für sie gehören vor allem Gleitzeit (26 Prozent) und Home-Office in Vollzeit (24 Prozent) oder anteilig (15 Prozent) zu den wichtigsten Instrumenten bei der Arbeitszeitflexibilisierung. "Der Wunsch nach mehr Arbeitszeitflexibilität ist unabhängig vom Alter und Geschlecht der Mitarbeiter", sagt Herwarth Brune, Vorsitzender der Geschäftsführung der Manpower Group Deutschland.

Besonders interessant in den Ergebnissen ist auch: Der Wunsch nach mehr Flexibilität bei der Arbeit hat inzwischen auch die Chefetagen erfasst. Je höher ein in Vollzeit tätiger Arbeitnehmer in der Hierarchie angesiedelt ist, desto ausgeprägter ist häufig auch sein Wunsch nach Arbeit im Home-Office beziehungsweise nach der Möglichkeit, ortsunabhängig zu arbeiten. 44 Prozent der in Deutschland interviewten Geschäftsführer und Vorstände gaben an, dass es ihnen persönlich sehr wichtig ist, auch von zu Hause aus arbeiten zu können. Zum Vergleich: Nur jeder dritte Abteilungsleiter und gut jede fünfte berufserfahrene Fachkraft zählt zu den Home-Office-Befürwortern.

Arbeitszeitflexibilität entscheidendes Kriterium bei Stellensuche

Verblüffend ist zudem die Geschwindigkeit, mit der der Wunsch nach flexibleren Arbeitsmodellen gestiegen ist. Im Schnitt benannten 38 Prozent der weltweit Befragten Arbeitszeitflexibilität als eine der drei wichtigsten Motivationsfaktoren für ihre beruflichen Entscheidungen. Dieser Anteil stieg innerhalb von nur einem Jahr in China um 30 Prozentpunkte, in den USA um 29 und in Australien um 21 Prozentpunkte.

Als Gründe sehen die Studienautoren eine Vielfalt von Faktoren zusammen, darunter die Präsenz international tätiger Unternehmen, die Zusammensetzung der Belegschaft (etwa eine große Anzahl von Millennials), die Arbeit von Gewerkschaften, der Einfluss von Technologiefirmen auf den Arbeitsmarkt und natürlich wirtschaftliche Gründe wie die Arbeitsmarktentwicklung. Doch auch andere Faktoren spielen eine Rolle, etwa lange Anfahrtszeiten und Staus im Berufsverkehr, mangelnde Infrastruktur oder unzureichend ausgebauter öffentlicher Nah- und Fernverkehr.

Wettbewerb für Mobilitätskonzepte

Um eben diese Mobilitätsprobleme  der Arbeitnehmer anzugehen, hat die Bundesregierung nun die Initiative "mobil gewinnt" gestartet. Unter anderem werden betriebliche Mobilitätskonzepte ausgezeichnet. Weitere Information zur Initiative und zum Wettbewerb finden Sie in der News "Nachhaltige Mobilitätskonzepte einreichen" oder unter www.mobil-gewinnt.de.

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