CSRD beeinflusst Strategien und Reporting bereits jetzt massiv
Die CSRD sind seit Anfang 2023 in Kraft. Doch einige Vorgaben werden erst in den nächsten Jahren verpflichtend umzusetzen sein. Können sich also Unternehmen noch zurücklehnen?
Nachhaltigkeitsstrategie beeinflusst Entscheidungen
Wie steht es um die CSRD-Umsetzung in Unternehmen? Mit dieser Frage hat sich eine Studie der Beratungsgesellschaft PwC befasst. Für die Studie Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) 2023 wurden 170 Unternehmen in Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden befragt. Das Ergebnis zeigt, dass CSRD bereits jetzt im Unternehmensalltag von großer Relevanz ist:
- CSRD beeinflusst bereits heute bei 59 Prozent der befragten Unternehmen die operativen Entscheidungen.
- 72 Prozent verfügen bereits über eine Nachhaltigkeitsstrategie, welche in den meisten Fällen Bestandteil der Gesamtstrategie ist.
- Doch jedes vierte Unternehmen (26 Prozent) hat noch keine Nachhaltigkeitsstrategie entwickelt.
- Kundenanforderungen sind bei 70 Prozent der größte Treiber für Veränderungen der Nachhaltigkeitsstrategie.
Organisatorische Verantwortung
Wer ist in Unternehmen überhaupt für die CSRD-Umsetzung zuständig? Hier gibt es offenbar unterschiedliche Vorgehensweisen:
In vielen Unternehmen sind also die Nachhaltigkeitsabteilung, das Accounting oder das Controlling zuständig. Doch auch Investor Relations, Reporting, Qualitätsmanagement, Vorstandsebene und Grundsatzabteilung wurden benannt.
Eine Tendenz zeichnet sich jedoch ab: Bei 63 Prozent der Befragten wird die Abteilung mit CSRD betraut, die auch bereits die EU-Taxonomie umgesetzt hat.
KPIs und Analysen
Eine große Herausforderung bei der CSRD-Umsetzung liegt in der Entwicklung von KPIs. Viele Unternehmen tun sich schwer damit, entsprechende Daten für die Nachhaltigkeitsaktivitäten zu erheben. Die Studie zeigt jedoch, dass viele Unternehmen hier Fortschritte erzielen konnten:
- 61 Prozent der Studienteilnehmer erheben bereits relevante KPIs.
- 58 Prozent haben bereits eine Scope-Analyse und 54 Prozent eine Wesentlichkeitsanalyse durchgeführt.
- Mehr als die Hälfte (52 Prozent) haben bereits eine integrierte Nachhaltigkeitsstrategie erstellt.
- 40 Prozent haben bereits eine Gap-Analyse durchgeführt.
Problematisch ist jedoch, dass mehr als jedes zehnte Unternehmen (15 Prozent) mit der CSRD-Umsetzung noch nicht begonnen hat. Der Aufwand für die Umsetzung sollte jedoch nicht unterschätzt werden. Insbesondere technische Hürden, knappe Ressourcen und Zeitdruck erschweren in vielen Unternehmen entsprechende Projekte erheblich. Die Mehrheit der Studienteilnehmer (58 Prozent) nimmt deshalb externe Unterstützung in Anspruch.
Excel noch häufig bei der technischen Umsetzung vertreten
Die Studienergebnisse legen offen, dass insbesondere bei der technischen Umsetzung noch keine klaren Favoriten bestehen. Dies dürfte auch damit zusammenhängen, dass sehr häufig noch überhaupt nicht klar ist, welche Softwarelösungen es gibt und welche Variante für das Unternehmen infrage kommt. Tatsächlich fühlen sich nur 14 Prozent gut über verfügbare Softwarelösungen informiert. 31 Prozent haben sich noch nicht mit der Frage befasst. Und 53 Prozent will sich noch zu den Unterschieden der verschiedenen Softwarelösungen informieren.
Doch womit arbeiten die Firmen dann derzeit überhaupt? Viele Unternehmen (27 Prozent) planen mit Excel. 19 Prozent wollen eine Sustainability-Softwarelösung oder das ERP-System nutzen. 12 Prozent wollen die BI-Software einsetzen, die das Unternehmen auch bei der finanziellen Berichterstattung nutzt.
Tipp: Umfassende Informationen zum Thema Nachhaltigkeit finden Sie auch auf unserem Sustainabity Portal.
Lesen Sie auch:
Kennzahlen in Berichten gemäß EU-Taxonomie sind bisher kaum aussagekräftig
Welche strategischen Schwerpunkte Unternehmen 2023 setzen
Noch zu viel Excel: Defizite beim ESG-Reporting im Mittelstand
Scope 1-3, CSRD, SBTi & PEF - Wie fangen Unternehmen konkret an?
-
Höhere Beitragsbemessungsgrenzen (BBG) 2026: Mehrbelastung von bis zu 900 Euro möglich
463
-
Bilanzanalyse in vier Schritten
27
-
EU-Kommission will zentrale Regelungen des AI Acts verschieben
25
-
Verwaltungsgrundsätze Verrechnungspreise: Kritische Würdigung und Hinweise für die Praxis (Teil III)
25
-
Wie hoch sind die Managergehälter im Mittelstand?
18
-
27. Planungsfachkonferenz (4.12.2025)
16
-
KI im Rechnungswesen: Anwendungsfälle, Ziele und Herausforderungen
12
-
Probleme und Grenzen der Bilanzanalyse
9
-
Forderungsmanagement – So kommt das Geld schneller auf das Konto
9
-
„Wöhe“ bleibt Grundsatz der langfristigen Gewinnmaximierung treu
9
-
Fundiertes Fachwissen zur korrekten Anwendung der IFRS-Rechnungslegung
11.11.2025
-
27. Planungsfachkonferenz (4.12.2025)
04.11.2025
-
RMA-Konferenz Rating & Krisenmanagement 2025 (30. Oktober 2025)
20.10.2025
-
Höhere Beitragsbemessungsgrenzen (BBG) 2026: Mehrbelastung von bis zu 900 Euro möglich
30.09.20253
-
Ende des De-riskings? Deutsche Industrie hält an China als Hauptlieferant fest
29.09.2025
-
Live Online Fachtagung: Operatives Verrechnungspreismanagement (20.11.2025)
15.09.2025
-
Kredithürden steigen: Mittelständler kommen schwerer an Fremdkapital
09.09.2025
-
Top-Titel für Wirtschaftsprüfung und Compliance
19.08.2025
-
KI im Rechnungswesen: Anwendungsfälle, Ziele und Herausforderungen
31.07.2025
-
Tools für Management, Marketing und Beratung
13.06.2025