Studie: Experten für Finanzplanung und -analyse gefragt

Digitalisierung und Big Data treiben Finanzchefs zu mehr Arbeitsplätzen an: 51 % der CFOs planen im ersten Halbjahr 2016 neue Stellen in Rechnungswesen und Controlling zu schaffen. Das ergab die aktuelle Arbeitsmarktstudie des Personaldienstleisters Robert Half. Doch die Umsetzung stößt auf Hindernisse.

Damit liegt der Anteil der „Job-Motoren“ unter den Finanzverantwortlichen fast doppelt so hoch wie 2013 (27 %). Weitere 42 % möchten freigewordene Stellen wieder besetzen. „In diesem Halbjahr erreichen die Einstellungsabsichten der deutschen Finanzchefs einen neuen Rekord“ ordnet Sven Hennige, Senior Managing Director Central Europe & The Netherlands bei Robert Half, die Ergebnisse ein. „Insgesamt 93 % der CFOs planen neue Arbeitsplätze zu schaffen oder Stellen erneut zu besetzen.“

Wie sind die Pläne Ihres Unternehmens zur Festanstellung von Fachkräften im Finanz- und Rechnungswesen in Deutschland in der ersten Jahreshälfte (Januar - Juni)? Würden Sie sagen, Sie… 

2016

2013

… schaffen zusätzliche Stellen

51 %

27 %

… besetzen frei gewordene Stellen neu

42 %

53 %

… schaffen weder neue Stellen noch besetzen Sie frei gewordene Stellen

6 %

19 %

… bauen Stellen ab

1 %

2 %

Quelle: Robert Half, Arbeitsmarktstudie, Befragte: 200 CFOs in Deutschland

Neue Projekte stärken Einstellungsabsichten

Neue Projekte sind die wesentlichen Treiber für die gestiegenen Rekrutierungspläne der Finanzverantwortlichen (67 %). Die Digitalisierung befeuert dabei die technologische Transformation von Datenanalyse und Buchhaltungsprozessen. Erst mit größerem Abstand nannten die CFOs die Erschließung neuer Märkte (38 %) und den Ausbau des Produkt- oder Leistungsportfolios (37 %) als Grund für die geplante Einstellung neuer Mitarbeiter.

Controlling-Spezialisten besonders gefragt

Durch den hohen Personalbedarf fast aller Unternehmen wird es herausfordernder, passendes Personal zu finden: 82 % der CFOs finden es schwierig oder sehr schwierig, Finanzfachkräfte zu rekrutieren. Der Hauptgrund liegt für 59 % der Finanzchefs in einem Mangel von Finanzexperten mit Spezialwissen oder für Nischenbereiche besonders in den Bereichen Finanzanalyse (41 %), Finanzmanagement (37 %) und Finanzplanung (32 %).

Zuversichtliche Wachstumsperspektiven für dieses Jahr

Der große Personalbedarf spiegelt den Optimismus der CFOs hinsichtlich der Wachstumsperspektiven in Deutschland wider.

„Sorgen um die globale Konjunktur beeinflussen die Zuversicht der CFOs in das deutsche Wirtschaftswachstum und ihr eigenes Unternehmen kaum“, sagt Sven Hennige. “Nachdem Unternehmen in den letzten Jahren vor allem auf die Kostenreduktion geachtet haben, steht dieses Jahr ganz im Zeichen des Unternehmenswachstums und der Innovation. Die Finanzabteilung nimmt dabei eine wichtige Rolle ein, indem sie Projekte verschiedener Abteilungen und Entscheidungen des Managements mit einer effizienten Finanzanalyse und -planung unterstützt. Um dieser zentralen Stellung im Unternehmen gerecht zu werden, sind die Anforderungen der CFOs an ihre Mitarbeiter deutlich höher als dies noch vor wenigen Jahren der Fall war.“

Über die Arbeitsmarktstudie:

Die von Robert Half entwickelte Arbeitsmarktstudie wird jährlich in sechzehn Ländern erhoben: Australien, Belgien, Brasilien, Chile, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Japan, Neuseeland, Niederlande, Österreich, Schweiz, Schanghai, Singapur, Vereinigte Arabische Emirate. Die Befragung wurde im Dezember 2015/Januar 2016 von einem internationalen, unabhängigen Meinungsforschungsinstitut weltweit unter 2.135 CFOs, davon 200 in Deutschland, durchgeführt.

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