Campus for Controlling 2012: Karrieren im und aus dem Controlling

Ihr verbessertes Geschäftsverständnis ermöglicht Controllern immer häufiger Managementlaufbahnen. Mark Frese zeigte auf, welche Herausforderungen die Anforderungen an Controller beeinflussen und welche Auswirkungen sie auf eine Karriere im und über das Controlling hinaus haben.

Umsatz- und Effizienzsteigerung als aktuelle Ziele der METRO-Controller

Nach einer kurzen Einführung in das Unternehmen stellte Mark Frese, früher selbst Controller und heute CFO der METRO AG, das laufende Projekt „HORIZON 2020“ zur strategischen Neuausrichtung der Vertriebslinie Metro Cash & Carry vor. Im Rahmen dieses Programms sollen u.a. die Sortimente überarbeitet, neue Vertriebskanäle und Dienstleistungen entwickelt und neue Märkte erschlossen werden. Frese betonte, dass im Zentrum jeglichen Handelns der Mehrwert für den Kunden stehen muss. Mit den genannten Maßnahmen sollen insbesondere der Umsatz auf vergleichbarer Fläche als auch die operative Effizienz des Unternehmens gesteigert werden. Er veranschaulichte die Bedeutung des Controllings für diese und ähnliche Initiativen anhand empirischer Daten und konkreter Fallbeispiele.

Verbesserte Unternehmenssteuerung durch schlankes IT-Tool für die operativen Bereiche

Neben der reinen Entscheidungsunterstützung hat das Controlling vor allem die Aufgabe, die Unternehmenssteuerung nachhaltig zu verbessern und operative Geschäftsbereiche bei der Messung und Steuerung ihrer Erfolgskennzahlen zu unterstützen. So konnte die METRO AG beispielsweise mit Hilfe des Tools „PerforM“ ihren operativen Geschäftsbereichen, wie Store Managern oder der Field Force, eine schlanke, aber funktionale Plattform zur verbesserten Steuerung bereitstellen. Durch die Unterstützung des operativen Geschäftes kann das Controlling seine Nähe zu diesem stärken und letztlich entscheidend zu dessen Erfolg beitragen.

„Weiche“ Erfolgsfaktoren für die Controller

Um diese Aufgaben erfüllen zu können, benötigt das Controlling aus Freses Sicht weitreichende Kompetenzen. Grundvoraussetzung ist die funktionale Expertise zur Führungsunterstützung. Es sollte allerdings auch

  • ein tiefgreifendes operatives Verständnis mitbringen,
  • als Teammitglied und Koordinator von Projekten agieren können,
  • unternehmerisch handeln und
  • in der Lage sein, zwischen verschiedenen Unternehmensbereichen zu übersetzen.

Controller-Karrieren beinhalten Phasen im operativen Bereich

Um diese Kompetenzen auszubilden und zu schulen, hat die METRO AG einen strukturierten Karrierepfad etabliert. Dieser stellt sicher, dass stets ausreichend und qualitativ exzellenter Controller-Nachwuchs ausgebildet wird. Als ganzheitlicher Ansatz deckt er den Werdegang vom Juniorcontroller bis hin zum Financial Director ab. Fest verankert ist dabei die Einbindung der operativen Bereiche, beispielsweise durch den gezielten temporären Einsatz von Juniorcontrollern in dezentralen Einheiten. Aber auch auf höheren Karrierestufen ist der Austausch mit dem operativen Geschäft vorgesehen. Für die Interaktion der Controller mit den Geschäftsbereichen bringt dies drei wesentliche Vorteile mit sich: Sie verbessern ihr Geschäftsverständnis, lernen die Sprache des operativen Geschäfts, und bauen ein wertvolles Netzwerk im gesamten Unternehmen auf. Auf dem Karriereweg werden die Controller fortlaufend durch institutionalisierte Trainingseinrichtungen begleitet, wie z.B. durch die kürzlich gegründete Finanzakademie.

Controller streben nach Managementkarriere..

Auch in der Finanzorganisation ist der klare Wunsch nach einer Managementkarriere mit operativer Verantwortung zu erkennen: In einer Umfrage unter CFOs äußerten 41%, gerne anschließend als CEO tätig zu sein. In der METRO AG ist dies bereits Praxis, auch der CEO ist ehemaliger Controller. Damit haben zwei von vier METRO-Vorständen einen Controlling-Hintergrund. Auch bei den Landesgeschäftsführern der Vertriebslinie METRO Cash & Carry ist das Controlling überproportional vertreten: Hier sind es 21%.

…und sind dabei auch erfolgreich

Frese führte den hohen Anteil von Controllern in weiteren Managementpositionen auf ihre Kompetenzen zurück. Sie können zum Beispiel betriebswirtschaftliche Erfolge vorweisen und haben bereits Ergebnisverantwortung getragen. So bringen sie einen Großteil der Kompetenzen, die eine Managementposition abverlangt, von Haus aus mit. Ihre Entwicklung hin zum Business Partner dürfte Controller hier zu noch attraktiveren Kandidaten machen, schließlich verbessern sie ihr Geschäftsverständnis und werden so weiter in die Lage versetzt, Managementaufgaben zu übernehmen.

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