Biff-bAV-Buff: Selbst Controller sind nun baff!

Virtual Reality, kurz VR, ist präsenter denn je. Durch spezielle Hard- und Software wird dabei eine künstliche Wirklichkeit erzeugt - eine künstliche Welt, in welche sich der Anwender hineinversetzen (lassen) kann. Das Erlebte wirkt dabei nah und realistisch. Doch nicht nur Virtual Reality Games, bei denen in eine künstliche Spielwelt eingetaucht wird, finden viele Anhänger. Auch für Unternehmen werden VR-Lösungen immer interessanter. Prof. Dr. Nicole Jekel berichtet in dieser Kolumne über neuste Erlebnisse und Entwicklungen rund um das Thema VR: von Science Fiction über Spielerei und Live-Experimentallabor zurück in die Realität.

"Was für eine nette Spielerei! Was für eine Science Fiction!", dachte ich noch vor kurzer Zeit, als ich eine Oculus-Brille aufsetzte. Ich fühlte mich wie bei Star Trek oder in dem Matrix-Film. Surreal. Doch dann betrat ich einen virtuellen Tischtennis-Raum und spielte von meiner Wohnung aus in Berlin mit einem Bekannten aus München tatsächlich in demselben virtuellen Raum. Jede:r von uns war ein:e Avatar:in. Das war sehr real. Kein Traum. Alles echt. Super spannend. Ich war baff!

Die digitale Transformation wird nun noch erlebbarer. Dann bin ich auf eine Tanzbühne gegangen und tanzte mit einem Computer-Avatar, der genau meine Tanzbewegungen nachmachte. Ich streckte die Hand nach vorne und die Avatar-Hand kopierte meine Bewegung und streckte dann auch entsprechend die Hand aus. Zunächst gruselte es mich ein wenig. Doch dann traute ich mich und ich war wieder baff!

Wie schaut es in den Unternehmen aus? Eine IDG Business Media GmbH Studie über Virtual Reality und Augmented Reality bereits aus 2019 zeigt, dass bereits ¾ der deutschen Unternehmen Virtual Reality (VR) oder Augmented Reality (AR) einsetzen oder dies zumindest planen. Bei VR ist die Außenwelt ausgeblendet und man befindet sich in einem virtuellen Raum. Das oben angesprochene Tischtennisspiel ist beispielsweise eine VR-Anwendung. Bei AR werden digitale Objekte über das Echt-Kamerabild überlagert. Ein Beispiel hierfür ist die IKEA-App, mit der Sie sich IKEA-Möbel in Ihr echtes Wohnzimmer stellen können, um zu entscheiden, welches Möbelstück am besten passt.

Zurück zu der IDG Business Media GmbH Studie: Bei den größeren Firmen sind dies etwas unter 50 %, die bereits VR und AR einsetzen; bei den kleineren Unternehmen sind es bisher 30 %. Als Haupteinsatzszenario wird Produktvertrieb genannt. Ein Hauptgrund für den Verzicht auf VR und AR wird die Unwissenheit über entsprechende Einsatzszenarien berichtet. Eine untergeordnete Rolle spielen hier Geldmangel als auch Sicherheitsbedenken. Sie sehen: Ideenmangel scheint das Thema zu sein! Zudem fehlt häufig das Commitment durch das Management. Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) haben den Sprung in die Unternehmenswelt geschafft. Die zwei Kernfragen sind:

  1. Was wären AR- und VR-Unternehmenseinsätze?
  2. Wie motiviert man das Management, dies zu unterstützen?

Sammeln wir dazu einmal erste Ideen:

Bei der Pangaea-Life-Versicherung, die in nachhaltige Investments investiert, können wir uns auf eine virtuelle digitale Reise in diese Investments machen. So können wir beispielsweise den Windpark bei der Tesla Norwegen oder Mads Dänemark als auch den Photovoltaik SOL Portugal Parks oder La Cabrita Spain als auch das Laufwasserkraftwerk in Portugal virtuell besuchen. Jeder kann sehen, wohin quasi das eigene Geld für die Altersvorsorge nachhaltig fließt. Nachhaltig im echten Leben. Das ist ein Bestandteil der sozialen Nachhaltigkeit wie die Betriebliche Altersvorsorge, die sogenannte bAV. Jetzt sind wir bestimmt wieder baff.

Bei Reparaturen und Wartungsarbeiten, in der Produktentwicklung oder beim Verkaufsprozess können Prozesse wertschöpfend bewertet werden. Wird im Rahmen der Nachhaltigkeitsberichterstattung beispielsweise der Prozess als Film gezeigt, so wird der Nachhaltigkeit zudem gleich ein Leben eingehaucht.  Vielleicht entstehen daraus sogar neue Geschäftsmodelle, an die Sie vorher noch gar nicht gedacht haben? Auch ein Datenaustausch zwischen Hersteller und Unternehmen kann zu neuen Erkenntnissen führen.

Wer immer noch glaubt, dass diese komischen VR-Brillen eine Spielerei seien, der hat vielleicht noch nicht mitbekommen, dass Microsoft diese Technik mittlerweile als eine Option zur Teilnahme an MS-Teams-Meetings bereits implementiert hat. Die Zukunft hat begonnen.

Das sind erst einmal Ideen, die Sie inspirieren mögen, das Thema rund um Oculus-Brillen in Ihrem Unternehmen weiterzudenken. Vielleicht werden Sie Ihr eigenes Experimentier-Labor mit Ihren Mitarbeitenden? Machen Sie sich, ihre Geschäftsleitung und Ihr gesamten Unternehmen einfach "Biff-Bav-Buff" und letztlich baff!

To Go's:

  • Oculus-Brillen sind nicht schwer,
  • Ideen und Top-Management Commitment wollen her,
  • ... Controlling rockt Ihre Woche!

Dieser Artikel erschien erstmalig im Controller Magazin 5/2022.

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