
Dass Lärm die Ohren schädigen kann, weiß jeder. Dass dies allerdings häufiger passiert, wenn an einem lärmbelasteten Arbeitsplatz mit Chemikalien hantiert wird, ist noch wenig bekannt.
Den genauen Zusammenhang, warum chemischen Stoffen das Risiko erhöhen, an bestimmten Lärmarbeitsplätzen eine Schwerhörigkeit zu entwickeln, ist bisher noch nicht bekannt. Allerdings konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass das Risiko um ein Vielfaches steigt, wenn etwa Lösungsmittel oder Schwermetalle verarbeitet werden und es gleichzeitig sehr laut ist.
Der Umgang mit bestimmten #Chemikalien fördert #Schwerhörigkeit an Lärmarbeitsplätzen.
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Risiko für Schwerhörigkeit steigt um das 2,15-fache
Bei einer groß angelegten Studie in Korea mit 30.000 Industriearbeitern konnten die Wissenschaftler einen Zusammenhang zwischen der Belastung durch Chemikalien und der Entwicklung von Schwerhörigkeit erkennen. Ihre Ergebnisse belegen, dass das Risiko schwerhörig zu werden 2,15 Mal so groß ist, wenn am Arbeitsplatz Lärm vorherrscht und die Arbeiter Schwermetallen und/oder organischen Lösungsmitteln ausgesetzt sind.
Chemikalien können Haarzellen im Innenohr schädigen
Laut dem Nationalen Institut für Berufsleben in Schweden belegt eine europäische Studie, dass Styrol einen Hörverlust begünstigen kann. Betroffen sind davon z. B. Beschäftigte in der Kunststoffindustrie, die in einem lauten Umfeld mit dem organischen Lösemittel arbeiten.
Gehör- und Atemschutz gegen Schwerhörigkeit
Gehörschäden sind in Europa als berufliche Gesundheitsschäden weit verbreitet. Wissenschaftler der Universität in Zaragoza, die den Zusammenhang zwischen Lärm und Chemikalien in einer Studie in der Metallverarbeitung nachweisen konnten, empfehlen, die Schutzmaßnahmen auch hinsichtlich chemischer Belastungen zu verbessern. Um die Ohren zu schützen, müssten sowohl der Gehör- als auch der Atemschutz optimal sein.
Die internationale non-profit Organisation Hear-it AISBL berichtet über entsprechende Studien.
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