Umwelt- und Gesundheit: Was ist beim 3D-Druck zu beachten?

Zahnbrücken und Flugzeugteile – mit dem 3D-Druck-Verfahren lässt sich so gut wie alles herstellen. In Zukunft wohl auch Lebensmittel. Doch welche Chancen und Risiken sind mit dem Verfahren verbunden?

Das Umweltbundesamt hat einen Trendbericht zur Abschätzung der Auswirkungen des 3D-Drucks auf die Umwelt und auf die Gesundheit u. a. der Beschäftigten veröffentlicht. Darin werden viele Chancen aufgezeigt. Deutlich wird allerdings auch, dass die möglichen Anwendungsfelder erst am Anfang ihre Entwicklung sind. Vielleicht ist das ganz gut. Denn so bleibt noch etwas Zeit, die damit verbundenen Risiken besser einzuschätzen und zu verhindern.

Vorteile des 3D-Drucks

Der 3D-Druck überzeugt in vielen Anwendungen und kann einen wichtigen Beitrag für gute Umweltbedingungen darstellen, wie einige Beispiele zeigen: 

  • Durch rohstoffeffiziente Verfahren lassen sich Umweltbelastungen reduzieren.
  • Bei der individuellen Produktion z. B. von Prothesen lässt sich Material einsparen.
  • Durch den Einsatz von Leichtbauteilen aus dem 3D-Drucker z. B. in Fahr- oder Flugzeugen lässt sich der Treibstoffverbrauch senken.
  • Durch die unkomplizierte Herstellung von Ersatzteilen lassen sich Werkzeuge und Produkte schneller reparieren und so deren Lebensdauer verlängern.
  • Zur Herstellung neuer Druckmaterialien kann z. T. Kunststoffabfall verwendet werden.

Risiken durch das 3D-Druckverfahren

So faszinierend die 3D-Technik ist: sie birgt auch viele Risiken.

  • Der Energieverbrauch ist sehr hoch.
  • Vor allem die Innenraumluft wird bei der Produktion mit Schadstoffen in Form von Feinstaub, flüchtig organischen Verbindungen (VOC) oder Nanopartikeln belastet.
  • Ein Eintrag von Schadstoffen z. B. in Gewässer ist möglich.
  • Bei der Gewinnung von Rohstoffen für Druckmaterialien kann es zur hohen Beanspruchung des Naturraums kommen.
  • Einige Druckmaterialien sind giftig.
  • Produkte aus dem 3D-Drucker lassen sich z. T. nicht oder nur schlecht recyceln.

Prozesse automatisieren und Mitarbeiter über Risiken aufklären

Laut Trendbericht zur Abschätzung der Umweltwirkungen Die Zukunft im Blick: 3D-Druck ist es vor allem im industriellen Umfeld wichtig, dass die Prozess-Schritte automatisiert werden. So lässt sich die Exposition bei der Vorbereitung des Drucks und der Nachbearbeitung des gedruckten Objekts minimieren. Außerdem ist es notwendig, dass der Arbeitgeber die Belastungen der Beschäftigten durch den 3D­-Druck regelmäßig überprüft und bei Bedarf Schutzmaßnahmen veranlasst. Zudem müssen die Mitarbeiter in Unterweisungen über mögliche Risiken aufgeklärt werden.

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