Telearbeit: Macht Arbeiten im Homeoffice glücklich?

Immer wieder liest man, dass viele Beschäftigte von zu Hause aus arbeiten wollen. Oft heißt es auch, dass die Telearbeiter zufriedener seien, weil sie Beruf und Privatleben besser vereinbaren können. Doch macht Arbeiten im Homeoffice wirklich glücklich?

Neuste Zahlen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) belegen, dass sich bei weitem nicht so viele Beschäftigte einen Arbeitsplatz zu Hause wünschen, wie es in manchen Studien suggeriert wird. Und: Nur die Hälfte der Telearbeiter sind mit der Möglichkeit zu Hause zu arbeiten glücklich. Sprich: 50 % haben Probleme mit dieser Arbeitsform.

In der Privatwirtschaft gibt es mehr Homeoffice

  • 26 % aller Unternehmen in Deutschland bieten zumindest einem Teil der Beschäftigten mobiles Arbeiten an.
  • 12 % der Beschäftigten arbeiten zumindest gelegentlich mobil.
  • In Betrieben der Privatwirtschaft mit mindestens 50 Beschäftigten ist der jeweilige Anteil höher: So könnten 37 % von unterwegs oder zu Hause arbeiten. Wirklich nutzen tun 22 % der Beschäftigten das Angebot.

Die meisten Telearbeiter arbeiten stundenweise im Homeoffice

  • 63 % der Beschäftigten, die mobil arbeiten, tun das stundenweise.
  • Nur 22 % erledigen Ihre Arbeit ganztägig von zu Hause aus.
  • 16 % arbeiten je nachdem für ein paar Stunden im Homeoffice, in anderen Fällen auch einen ganzen Tag.

Homeoffice: Ständige Erreichbarkeit und Entgrenzung belasten

Während die eine Hälfte Beruf und Privatleben durch Telearbeit besser unter einen Hut bekommt und mit dieser Arbeitsform glücklich ist, hat die andere Hälfte Probleme, Beruf und Privatleben zu trennen. Die beiden größten Gefahren, die durch Arbeit von unterwegs oder von zu Hause aus entstehen können, sind eine ständige Erreichbarkeit und das Verwischen der Grenze zwischen Job und Freizeit.

Der Wunsch nach Arbeiten im Homeoffice wird überschätzt

  • Nur jeder 9. Beschäftigte für den mobiles Arbeiten möglich wäre, gab bei der Befragung an, dass er sich diese Arbeitsform wünsche.
  • Von den Beschäftigten, die nicht von zu Hause aus arbeiten, lehnen zwei Drittel Telearbeit grundsätzlich ab, weil sich ihre Tätigkeit dafür nicht eignet bzw. weil der Vorgesetzte will, dass der Beschäftigte im Betrieb anwesend ist. Außerdem geben 56 % an, lieber nicht zu Hause arbeiten zu wollen, da ihnen die Trennung von Beruf und Privatem wichtig ist.

Arbeiten im Homeoffice grenzt den Kontakt zu Kollegen ein

Telearbeiter, die das Arbeiten im Homeoffice negativ bewerten, stören sich vor allem daran, dass die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. Ihnen missfällt aber auch, dass sie weniger Kontakt mit den Kollegen haben.

Weitere Ergebnisse bietet der Kurzbericht Mobile Arbeitsformen aus Sicht von Betrieben und Beschäftigten. Die Zahlen dafür stammen aus dem IAB-Betriebspanel. Dabei handelt es sich um eine Befragung von mittlerweile rund 16.000 Betrieben aller Betriebsgrößen und Wirtschaftszweige.

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