Studie

Ranking der Gesundheitsgefährdung im Beruf: Tierärzte und Elektriker am meisten gefährdet


Ranking der Gesundheitsgefährdung im Beruf

Die Online-Plattform DeutscheMedz.de hat 72 Berufe nach ihrem gesundheitlichen Gefährdungspotenzial untersucht. Dabei gab es durchaus etwas überraschende Ergebnisse: Tierärzte haben das höchste Gesundheitsrisiko im Beruf, körperlich besonders anstrengend ist der Job des Elektrikers. Die größeren gesundheitlichen Gefährdungspotenziale werden in vielen Berufen aber dennoch nicht durch entsprechend höhere Gehälter „entschädigt“.

Das Online-Portal „DeutscheMedz.de“ wollte wissen, welche Berufe besonders gesundheitsgefährdend sind. Dazu hat sie 72 Berufe analysiert und darauf aufbauend Rankings für die Kategorien „Höchstes gesundheitliches Risiko“ und „Körperlich besonders anstrengend“ aufgestellt. Die wichtigsten Bewertungsfaktoren waren dabei Krankheitsbelastung, Verunreinigung, Strahlung und körperliche Anstrengung. Durchaus überraschend ist das Endergebnis der Studie: Auf Platz Eins des Rankings für das höchste Risiko liegen die Tierärzte, während bei den körperlichen Belastungen die Elektriker das Ranking (negativ) anführen.

Studiendesign

Um die gesundheitlich riskantesten Berufe zu ermitteln, wurden die 72 Berufe anhand der Belastung durch Gefährliche Arbeitsbedingungen, Krankheiten oder Infektionen, Exposition gegenüber Strahlung, Exposition gegenüber Schadstoffen, Leichten Verbrennungen, Schnitten, Bissen oder Stichen sowie Lärmbelastung. Jeder Faktor wurde auf einer Indexskala bewertet und dann eine Gesamtnote für jeden Beruf ermittelt. Zur Bestimmung der körperlich anspruchsvollsten Berufe wurden dieselben 72 Berufsgruppen analysiert, diesmal anhand der Kriterien „Zeit verbracht mit Stehen“, Rennen oder Laufen, Gleichgewicht zu halten und Sitzen. Auch dabei wurden die Werte indexiert und eine Gesamtnote für jede Berufsgruppe vergeben.

Risiko: Tierärzte auf Platz Eins

Obwohl Tierärzte in keiner einzelnen Kategorie Spitzenreiter sind, machen ihre durchgehend hohen Werte in mehreren Risikofaktoren ihren Beruf insgesamt zum gefährlichsten für die Gesundheit. Eine der größten Gefahren ist die Aussetzung von Infektionskrankheiten wie Borreliose, Tollwut und Salmonellose. Hier erreichen sie 80 von 100 möglichen Punkten und sind diesen Risiken damit mehrmals pro Woche ausgesetzt. Der regelmäßige Kontakt mit Tieren setzt sie zudem einem überdurchschnittlichen Risiko für kleinere Verletzungen wie Verbrennungen, Schnitte, Bisse und Stiche aus. Hierfür erhalten sie 77 Punkte, dieselbe Punktzahl wie für die Aussetzung von Schadstoffen wie Pestiziden und Narkosegasen. Auf den folgenden Plätzen rangieren die Flugbegleiter (96 von 100 Punkten), die besonders der Lärmbelastung ausgesetzt sind, sowie die Zahnärzte (95 von 100).

Körperliche Belastung: Elektriker und Klempner vorne

Elektriker stellen die Berufsgruppe mit den körperlich größten Belastungen mit 89 von 100 Punkten: 89 von 100 Punkten erreichen sie beim Stehen, 81 bei körperlicher Bewegung, während das Sitzen mit 20 Punkten kaum ins Gewicht fällt. Das bedeutet, dass sie deutlich weniger als die Hälfte ihrer Zeit sitzend verbringen. Hinzu kommen oft unbequeme oder sogar gefährliche Arbeitspositionen, etwa auf Leitern, unter Dielen oder in engen Zwischenräumen, wo sie ihr Gleichgewicht halten müssen. Klempner weisen ähnliche körperliche Anforderungen auf und erreichen sogar einen höheren Steh-Wert von 92 Punkten. Diesen zweiten Platz teilen sie mit den Köchen. Auch sie verbringen den Großteil des Tages im Stehen, welches mit 93 von 100 Punkten bewertet wird.

Gehälter nicht angepasst

Einen weiteren Aspekt deckte die Studie auf: Die Gehälter in den gesundheitlich besonders belastenden Berufen sind nicht unbedingt ihren entsprechenden Risikopotenzialen angepasst. So liegt das durchschnittliche Jahresgehalt von Tierärzten bei lediglich 39.305 Euro, deutlich weniger als die auf Stellenportalen ausgewiesenen Durchschnittsgehälter. Flugbegleiter verdienen durchschnittlich sogar nur 30.000 Euro pro Jahr.


Mehr Informationen und die gesamte Studie finden Sie hier.



Schlagworte zum Thema:  Gesundheit
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